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Bei uns herrscht ganz große Serra de Tramuntana Liebe! Mallorcas Tramuntana Gebirge ist für uns einfach ein ganz besonderes Fleckchen Erde mit schroffen Bergen und lieblichen Tälern, spektakulären Steilküsten, versteckten Buchten und spannenden Wanderwegen, supersüßen Bergdörfern und oft schwindelerregenden Kurven, die dich zu den schönsten Orten und Aussichtspunkten führen.
Hier erlebst du Mallorca – besonders in der Nebensaison – ganz authentisch und kannst eintauchen in die von verschiedenen Kulturen geprägte Kulturlandschaft mit Trockensteinmauern und historischen Wasserleitsystemen, jahrhundertealten Olivenhainen, Gärten mit Mandelbäumen und duftenden Zitrusfrüchten – umgeben von herrlicher Natur mit einer wilden Berg- und Küstenlandschaft.
Auch nach zig Besuchen können wir einfach nicht genug bekommen. Deshalb stellen wir dir in diesem Artikel die Serra de Tramuntana auf Mallorca mit ihren schönsten Ausflugszielen, Wanderungen und Aktivitäten vor. Vielleicht ist sogar der eine oder andere Geheimtipp für dich dabei?
Wir reisen übrigens immer in der ruhigeren und kühleren Nebensaison – zwischen Oktober und April – und mit Kleinkind auf die Insel.
Unsere Highlights der Serra de Tramuntana im Überblick {+ Karte}
- Wandern & Radfahren in der Serra de Tramuntana
- Die schönsten Städte, Dörfer & Küstenorte besuchen
- Ausflugsziele, Slow Travel & authentische Erlebnisse
- Das Tramuntana Gebirge mit dem Auto auf einem Roadtrip erleben
- Die schönsten Buchten & Strände genießen
Alle unsere gesammelten und erlebten Highlights (mehr als in diesen Artikel passen) findest du in unserer Serra de Tramuntana Karte auf Google Maps – ganz einfach zum Abspeichern!
Zum Weiterlesen: Unsere Tipps für deinen Kurzurlaub auf Mallorca im Winter
Wissenswertes: Die Serra de Tramuntana im Westen & Norden Mallorcas
Auf einer Länge von 90 Kilometern und bis auf über 1.400 Meter erhebt sich das Tramuntana Gebirge entlang der gesamten West- und Nordküste Mallorcas. Es ist damit das höchste und größte Gebirge der Insel. 2011 wurde die Serra de Tramuntana zum Weltkulturerbe in der Kategorie Kulturlandschaft erklärt. Zudem ist sie ein von der Regierung ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Der höchste Berg Mallorcas ist mit 1.447 m der Puig Major, mehr als 50 Gipfel sind über 1.000 Meter hoch.
Berühmt ist das Tramuntana Gebirge für seine einmalige, seit Jahrtausenden geformte Kulturlandschaft mit Trockensteinmauern, Olivenhainen und Zitrusgärten, Terrassenfeldern und ausgeklügelten Bewässerungssystemen. Ein Wahrzeichen und beliebte Ausflugsziele sind die vielen Verteidigungstürme, die hoch über den spektakulären Steilküsten und herrlichen Buchten thronen. Wichtigster Wallfahrtsort auf Mallorca und ein bedeutender Teil der Geschichte der Serra de Tramuntana ist das Santuari de Lluc.
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Viele Kulturen besiedelten das Tramuntana Gebirge: Talayot-Völker, Römer, Mauren und Christen. Sie alle haben ihre Spuren hinterlassen und dazu beigetragen, die besondere Kulturlandschaft zu gestalten. Die Araber errichteten ausgefeilte Wasserleitsysteme, die das Wasser der Wildbäche in die Plantagen leitete und legten die ersten Terrassen an, um die Berghänge effizient zu nutzen.
Wandern in der Serra de Tramuntana
Definitiv unsere Lieblingsaktivität auf Mallorca! Bekannt ist die Serra de Tramuntana für ihren beliebten Fernwanderweg GR 221 – die Trockenmauerroute, die über 145 Kilometer von Port d`Andratx im Süden bis nach Pollença im Norden einmal quer durch das gesamte Gebirge führt.
Darüber hinaus gibt es aber auch unzählige tolle Tageswanderungen und kurze Touren. Beim Wandern in der Serra de Tramuntana wechseln sich Wanderwege durch die schroffe Berglandschaft mit spektakulären Pfaden über der Steilküste oder verwunschenen Wegen durch die Kulturlandschaft mit ihren Olivenbäumen und Trockensteinmauern ab. Da ist garantiert für jeden was dabei. Begleitung hast du beim Wandern des öfteren von Ziegen und Eseln, was vor allem mit Kindern die Motivation enorm erhöht. Und hinterher lockt meistens eine leckere Einkehr im nächsten Dorf!

Unsere Highlights zum Wandern in der Serra de Tramuntana
- Grandiose Wanderung von Sant Elm zum ehemaligen Kloster La Trapa
- Tolle Tour mit Kindern zum Aussichtsturm Torre de Cala en Basset bei Sant Elm
- Kurze Rundwanderung am Meer: Der Camí de s’Escolta bei Valldemossa
- Leichte Wanderung von Son Marroig zur Landzunge Sa Foradada
- Cala Deià und der Küstenpfad „Camí dels Pintors“ nach Llucalcari
- Leuchtturm & Olivenhain-Runde: Herrliche Rundwanderung über Port de Sóller
- Von Deià nach Port de Sóller – Tageswanderung auf dem GR 221
- Wanderung durch die Kulturlandschaft um Fornalutx & Biniaraix
- Rundwanderung durch den Barranc de Biniaraix
- Wanderung zur Cala Bóquer bei Port de Pollença – durch herrliche Natur zur Traumbucht
Die allermeisten dieser Touren haben wir auf dem Blog bereits ausführlich beschrieben:
⇒ Tolle Wanderungen auf Mallorca
⇒ Wandern auf Mallorca mit Kindern
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Radfahren durch das Tramuntana Gebirge
Auch bei Radfahrern ist die Serra de Tramuntana – vor allem in der Nebensaison – super beliebt. Rennradfahrer lieben das Gebirge für seine kurvenreichen Küsten- und Bergstraßen, aber auch Mountainbiker finden hier einige spannende Trails.
Wer es gemütlicher mag, wählt den Nordosten der Insel am Fuß des Tramuntana Gebirges rund um Campanet, Selva und Caimari als Ausgangspunkt für tolle Radtouren, die auf ruhigeren Straßen und mit geringerer Steigung durch eine entspannte Landschaft führen. Auch unser Herzensgut, die Finca Son Ametler (Werbelink zu booking *), ist hierfür ein super Ausgangspunkt!
Besondere Städte, Dörfer & Küstenorte der Tramuntana
Neben der herrlichen Natur hat die Serra de Tramuntana auch ein spannendes kulturelles Erbe zu bieten. Besuche charmante Dörfer wie Valldemossa, Deià oder Fornalutx, die Orangenstadt Sóller oder den urigen Küstenort Banyalbufar. Lass dich durch die engen, blumigen Gassen treiben, gönn dir einen Cortado in der Sonne, besuche die quirligen Märkte und genieße die lokale Küche in tollen Restaurants. Oder biege einfach mal von der Hauptroute ab und entdecke unbekanntere Städte und Dörfer abseits des Trubels. Hier kannst du – vor allem in der Nebensaison – das authentische Mallorca wirklich hautnah erleben.
Mit dem Auto kannst du die Orte übrigens perfekt zu einem Roadtrip verbinden, dazu mehr in unserem Artikel:
⇒ Tramuntana-Gebirge mit dem Auto
Die für uns schönsten Städte, Dörfer und Küstenorte (von Süden nach Norden)
Entspannter Badeort Sant Elm
Der schnuckelige kleine Badeort im Südwesten der Insel lockt im Sommer vor allem Wasserratten an. In Sant Elm lässt es sich aber auch ganz gemütlich an der mit kleinen Läden, Restaurants und Cafés gesäumten Promenade entlang bummeln und mit Blick aufs glasklare Wasser einen Mandelkuchen verdrücken. Urlaubsstimmung pur!
Auch zum Wandern bietet sich der Küstenort an, denn von hier aus kannst du entweder die rund 4 Kilometer lange Wanderung nach Port d’Andratx starten. Oder du wanderst – wie wir – zum Aussichtsturm Torre de Cala en Basset und mit spektakulären Ausblicken weiter zum früheren Kloster La Trapa.


Maurisches Erbe in Banyalbufar
Banyalbufar liegt malerisch eingequetscht am Hang zwischen Bergen und Meer. Der Name des Ortes geht auf die Araber zurück und bedeutet so viel wie „Garten am Meer“. Die Mauren waren es auch, die im 11. Jahrhundert die Gärten und Felder mit Trockensteinmauern als Terrassen für den Weinbau anlegten und mit einem ausgeklügelten Bewässerungssystem versahen.
Und während der Wein seit einer Reblausplage im 19. Jahrhundert lange Zeit keine Rolle mehr spielte und in den Terrassengärten vor allem Obst und Gemüse angebaut wurden, gelang vor einiger Zeit das Comeback der geschichtsträchtigen weißen Rebsorte Malvasía de Banyalbufar. Den heute wieder stolz aus diesen Trauben gekelterten Wein kannst du in einigen lokalen Bodegas genießen.

Ansonsten lässt du dich am besten einfach durch das unaufgeregte und sympathische Örtchen treiben – gemütliche Cafés und Restaurants zur Einkehr findest du einige. Mit etwas Lust und Zeit für den steilen Ab- und wieder Aufstieg lohnt es sich auch, die raue Cala Banyalbufar zu besuchen.
Als weiteres Highlight etwas südlich von Banyalbufar direkt an der Ma-10 thront imposant der frühere Verteidigungs- und heutige Aussichtsturm Torre del Verger über dem Meer. (Vorsicht, am Parkplatz werden wohl oft Autos aufgebrochen)

Valldemossa und seine Kartause
Valldemossa ist ohne Frage eines der bekanntesten, beliebtesten und definitiv auch fotogensten Orte der Serra de Tramuntana. Und daher selbst in der Nebensaison sehr (!) gut besucht.
Da wir meistens mitten in Valldemossa im wunderschönen kleinen Hotel Ca´s Papa (Werbelink zu booking *) übernachten, genießen wir vor allem die ruhigen Morgen- und Abendstunden im Ort. Wir schlendern durch die mit Blumen geschmückten Gassen Valldemossas, lassen uns einen Café in der Sonne schmecken (kleiner Geheimtipp: Café Barbaflorida) und entdecken die bunten Kacheln neben fast jeder Türe, die Geschichten zu Ehren der Inselheiligen Santa Catalina Thomas erzählen. Auf die heilige Katharina triffst du auch in der Kirche Sant Bartomeu, deren markanter Kirchturm das Dorf überragt. An den Natursteinhäusern – für mich ja sowieso der Inbegriff von Urlaub im Süden – blühen schon im Februar die Topfblumen und lassen uns den Frühling in die Nase ziehen.
Berühmt ist Valldemossa natürlich auch für sein Kartäuserkloster (La Cartoixa), das im 14. Jahrhundert zunächst als Königspalast auf den Grundmauern eines arabischen Schlosses erbaut wurde. Recht schnell wurde es Kartäusermönchen übertragen, bevor es im 19. Jahrhundert wieder in weltlichen Besitz überging. Auf der offiziellen Website erhältst du alle Infos zu Besichtigungsoptionen, Eintrittspreisen und Öffnungszeiten.
So richtig bekannt wurde Valldemossa durch den polnischen Komponisten Frédéric Chopin der mit seiner Geliebten, der Autorin George Sand, den Winter 1838/39 hier verbrachte um sich von einer Tuberkolose und vom Trubel in Paris zu erholen. Ihr Buch „Ein Winter auf Mallorca“ ist heute ein Klassiker der Reiseliteratur.


Das Künstlerdorf Deià
Weil sich im Laufe des 20. Jahrhundert viele Künstler wie Schauspieler, Autoren und Musiker hier niederließen, wird Deià immer noch oft als Künstlerdorf bezeichnet. Den besten Blick auf die „Skyline“ hast du übrigens schon vor dem Ortseingang. Ein kurzer Stopp in einer Parkbucht lohnt sich also!
Gleich nach der Ortseinfahrt gibt es schöne Cafés und Tapas-Bars für eine kleinen Snack in der Sonne, mit Blick auf Orangenbäume und die im Hintergrund aufragenden Berge.


Gut gestärkt kannst du danach die Gassen und Stufen des auf einem Hügel thronenden Städtchens erklimmen, bis du von der Kirche am höchsten Punkt einen tollen Ausblick bis zum Meer hast!
Sollte das Mittagessen dann immer noch nicht verdaut sein, lohnt sich eine Wanderung durch Zitrus- und Olivengärten hinunter zur Bucht Cala Deià (Parkplätze sind dort unten kaum zu ergattern) oder noch weiter auf dem Küstenpfad Camí dels Pintors.

Tipp: Parkplätze im Dorf sind äußerst rar und schnell belegt, es gibt aber weitere Parkmöglichkeiten zum Beispiel einen Parkplatz außerhalb des Ortes Richtung Sóller (gegenüber der Abzweigung zur Cala Deià)
Der Duft nach Orangen und Meer: Sóller und Port der Sóller
Für uns gehört das Val de Sóller – abgeleitet vom arabischen Begriff Sûlyâr (goldenes Tal) – zu den schönsten und magischsten Landschaften auf Mallorca.
Viele Kulturen haben das abgeschiedene, aber mit viel Wasser und fruchtbaren Böden gesegnete Tal besiedelt: Talayot-Völker, Römer, Mauren und Christen. Und sie alle haben ihre Spuren hinterlassen und dazu beigetragen, die besondere Kulturlandschaft im Val de Sóller zu gestalten.
Die Araber errichteten unter anderem die ausgefeilten Wasserleitsysteme, die das Wasser der Gebirgsbäche in die Plantagen leiteten und legten die ersten Terrassen an, um die Berghänge effizient zu nutzen. Bis heute wachsen üppige Obst- und Orangenbäume, Zitronen und Oliven rund um den Hauptort Sóller, bis an die Küste und rauf ins Tramuntana Gebirge, in die Bergdörfer Biniaraix und Fornalutx. Was für ein wunderschönes Fleckchen Mallorcal!
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Sóller
Eingebettet in ein fruchtbares Tal voller Zitrus- und Olivenbäume und umrahmt vom mächtigen Tramuntana Gebirge wirkt Sóller fast wie eine kleine Oase. Für uns – in der Nebensaison (!) – ein total charmanter und lebhafter Ort, den man wirklich erlebt haben sollte.
Das Herz von Sóller ist die trubelige Plaça de la Constitució umgeben von Straßencafés, kleinen Läden und engen Gassen. Hier kannst du ganz gemütlich das Treiben beobachten, hast die beste Aussicht auf die Kirche Sant Bartomeu und auf die historische Straßenbahn, die sich quietschend mitten über den Platz schlängelt. Ein echtes Postkartenmotiv!
In der Eisdiele am belebten Platz solltest du unbedingt eine Kugel Orangeneis oder – noch besser – einen Sóller Flip aus Orangeneis, Vanilleeis und Orangensaft probieren.

Port de Sóller
Unbedingt machen: Mit der hölzernen Straßenbahn Ferrocarril zuckelst du in wenigen Minuten nach Port de Sóller, dem quirligen Hafenort mit seiner weit geschwungenen Bucht. Ideal für einen Spaziergang entlang der Uferpromenade mit ihren vielen Restaurants, Eisdielen und kleinen Boutiquen oder natürlich zum Baden und als Ausgangspunkt für Wanderungen. Toll ist die Rundwanderung über den Leuchtturm und durch alte Olivenhaine hoch über dem Küstenort.

Bilderbuchidylle in Fornalutx & Biniairix
Wundern tut es uns ja nicht, dass Fornalutx bereits mehrmals als schönstes Dorf Spaniens ausgezeichnet worden ist. Dementsprechend ist es selbst im Winter ziemlich gut besucht und recht trubelig. Wir mögen uns lieber nicht ausmalen, wie das Dorf im Sommer belagert wird.
Trotzdem genießen wir es, durch die schmalen, bunt bepflanzten Gässchen zu spazieren, Katzen beim Sonnenbaden zu beobachten und den Duft nach frischem Lavendel, süßem Jasmin oder blühenden Zitruspflanzen einzuatmen.

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Biniaraix
Entweder auf dem etwas längeren und erstmal anstrengenden, aber wunderschönen Wanderweg, oder entlang der Straße erreichst du zu Fuß das Bergdorf Biniaraix mit seinen zwei wirklich empfehlenswerten Bars. Zurück nach Fornalutx führt dich ein schöner Spaziergang über Binibassi, durch üppige Gärten und uralte Olivenhaine.
Von Biniaraix aus kannst du auch in den Barranc de Biniaraix wandern – eine tolle Tour vor allem im Frühjahr, wenn der Sturzbach viel Wasser führt und alles üppig grün ist!
Alternativ kannst du Biniaraix auch mit dem Auto besuchen, die Parkmöglichkeiten sind allerdings sehr beschränkt!
Pollença und der Kalvarienberg
Hach Pollença! Wir lieben es, mit frisch gepresstem Orangensaft und Oliven-Tappas auf dem gemütlichen Marktplatz zu sitzen und das entspannte Treiben um uns herum zu beobachten. Vor allem sonntags, wenn rundherum der Markt aufgebaut ist.
Pollença ist eine wirklich schöne Stadt im Norden Mallorcas und am äußersten Rand der Serra de Tramuntana. Ihr kleines historisches Zentrum lädt mit vielen Boutiquen und Ateliers in den Gassen zum Bummeln ein.
Ein Highlight und Wahrzeichen in Pollença ist der Kalvarienberg mit seinen 365 breiten Stufen, die zur Kapelle Eglésia del Calvari führen. Der Platz unterhalb der berühmten Treppen ist uns persönlich allerdings zu touristisch (viel schöner ist der Marktplatz!)

Port de Pollença
Wir sind ja überhaupt keine Fans der typischen Retorten-Ferienorte an Mallorcas Küste. Aber das viel von Engländern besuchte, charmante Hafenstädtchen Port de Pollença gefällt uns richtig gut. Lange Sandstrände und ein bunter Hafen, süße Geschäfte und unzählige Cafés mit Meerblick laden zum Bummeln und Verweilen ein.
Vor dem Besuch von Port de Pollença wandern wir übrigens super gerne durch das Val de Bóquer. Auch in Kombination mit einem Roadtrip zum Cap de Formentor lohnt sich ein Abstecher nach Port de Pollença.

Ausflugsziele, Slow Travel & authentische Erlebnisse
Wenn du noch tiefer in die Geschichte Mallorcas und der Serra de Tramuntana eintauchen und hautnah erleben willst, warum das Gebirge als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde, möchten wir dir die folgenden Ausflugsziele ganz besonders ans Herz legen:
Orangen Finca ECOVINYASSA in Sóller
Eines unserer liebsten Ausflugsziele auf Mallorca! Mehrmals in der Woche kannst du die ökologische Orangenfarm ECOVINYASSA am Stadtrand von Sóller besuchen und auf einem Rundgang viel über die verschiedensten Zitrus-Sorten lernen. Allein die Lage der Finca ist schon einmalig – hunderte üppig behangene und im Frühjahr blühende Bäume auf grünen Wiesen vor der Kulisse der Serra de Tramuntana – richtig märchenhaft!
Dazu die vielen kleinen Highlights wie das Füttern der Hühner zu Beginn des Rundgangs (toll mit Kindern!), die frischen Orangen am Picknickplatz, der typisch mallorquinische Snack zum Abschluss im gemütlichen Terrassencafé mit kleinem Spielplatz und die liebevolle Gestaltung der gesamten Finca. Für uns ein echter Herzensort, den wir auf jeder Reise besuchen.
Deinen (kostenpflichtigen) Besuch buchst du vorher auf der Website.
Mit der historischen Straßenbahn Ferrocarril de Sóller nach Port de Sóller
Von der Orangenfinca machen wir uns meistens direkt auf zum nächsten coolen Ausflugsziel für die ganze Familie in der Serra de Tramuntana. Vom Zentrum der Orangenstadt Sóller zuckelt die historische hölzerne Straßenbahn Ferrocarril ganz gemütlich nach Port de Sóller. Mit 10 EUR pro Strecke ist die kurze Fahrt mittlerweile allerdings unglaublich teuer geworden….
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In Port de Sóller kannst du so richtig die Seele baumeln lassen. Relaxen am langen Sandstrand, Einkehren in eines der vielen Cafés oder Restaurants, Bummeln am Hafen, zum Leuchtturm oder zum Piratenabwehrturm spazieren.
Son Moragues – Zu Besuch auf der besonderen Olivenfarm in Valldemossa
Da wir Mallorca eigentlich nie ohne eine Flasche gutes Olivenöl verlassen, wollten wir endlich auch hier eine Olivenfarm besuchen und mehr über den Olivenanbau auf der Insel erfahren. Das letzte Mal haben wir tatsächlich in Ligurien eine Olivenöl-Produktion besichtigt und uns mit Händen und Füßen mit dem italienischen Inhaber verständigt.
Gebucht haben wir eine Führung über die Finca Son Moragues in Valldemossa. Und gleich vorab: niemals hätten uns vorgestellt, wie viel wir in den beiden Stunden mit Barbara lernen. In perfektem Deutsch sprudeln die Infos nur so aus der quirligen Mitarbeiterin heraus. Ihre Begeisterung für Son Moragues und die ökologische Ausrichtung wirkt absolut ansteckend und so spazieren wir mit offenen Augen und Ohren durch die Olivenhaine, während wir unglaublich viel über die Geschichte des Olivenbaums, über traditionelle Anbau- und Erntemethoden, die aufwändige Pflege der Bäume und die Instandhaltung der Trockensteinmauern lernen. Aber nicht nur das. Auch über Mallorcas Geschichte, die Serra de Tramuntana und warum sie zum Weltkulturerbe ernannt wurde.


Dass wir im Anschluss natürlich auch noch an einem lauschigen Plätzchen Oliven und Olivenöle sowie verschiedene Marmeladen aus eigener Produktion verkosten dürfen, setzt der Besichtigung das Tüpfelchen aufs i. Wir kommen ganz bestimmt wieder!
Besichtigungen können das ganze Jahr über gebucht werden. Auf der Website findest du ganz verschiedene buchbare Erlebnisse. Die Produkte der Finca kannst du übrigens im hübschen Laden in Valldemossa shoppen!
Der Landsitz Son Marroig & Sa Foradada
Für alle, die Kultur und Wandern verbinden möchten können wir einen Besuch von Son Marroig, dem früheren Landsitz des Habsburger Erzherzog Ludwig Salvator bei Deià direkt an der MA-10 ans Herz legen. Es ist heute ein kleines Museum mit schönem Garten und einer Rotunde aus weißem Marmor, die über dem Meer und der sattgrünen Küstenvegetation zu schweben scheint – das perfekt idyllische Fotomotiv!


Von hier startet auch die Wanderung hinunter nach Sa Foradada durch einen Olivenhain und unter ausladenden Aleppokiefern auf steinigem Pfad stetig abwärts Richtung Meer und auf die Halbinsel Sa Foradada. Für die 7 Kilometer lange Wanderung benötigt man rund 2 Stunden – mit Fotostopps und Pausen eher etwas länger.
Die Gärten von Alfabia
Die Jardines de Alfabia bzw. Gärten von Alfabia sind ein weiteres Ausflugsziel am Fuße des Tramuntana Gebirges, bei dem du ganz nebenbei so einiges über die spannende, von verschiedenen Kulturen geprägte Geschichte und Kulturlandschaft der Insel lernst. Oder dich einfach durch das historische Landhaus und den wunderschönen Garten mit seinen Spazierwegen, Wasserspielen und tropischen Pflanzen, Café und Seerosen-Teich, Schafsglocken-Gebimmel, Ziegen-Blöken und Vogelgezwitscher treiben lassen kannst.

Zum Weiterlesen: Jardines de Alfabia – Entdecke die Gärten von Alfabia auf Mallorca
Das Landgut Raixa in Bunyola – fast noch ein kleiner Geheimtipp
Ein wunderschönes Ausflugsziel und fast noch ein kleiner Geheimtipp ist das Landgut Raixa in der Gemeinde Bunyola. Das Anwesen mit seinen Gärten, der spektakulären Natursteintreppe, riesigem Wasserbecken und der unvergessliche Panoramablick machen Raixa zu einem sehenswerten und sogar kostenlosen Ausflugsziel.
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Info: Eintritt und Parkplatz kostenfrei
Im Herzen der Serra de Tramuntana: Wandern rund um den Stausee Cúber
Direkt an der MA-10 mitten in der wilden Berglandschaft des Tramuntana Gebirges liegen der Stausee Cúber und Gorg Blau. Beide sind wichtige Wasserspeicher für die Inselhauptstadt Palma, aber auch tolle Ausflugsziele, Fotospots und Ausgangspunkte für Wanderungen.
Ob zum Beine vertreten auf einem Roadtrip oder als schöner Halbtagesausflug – ein Stopp an den türkisblauen Seen zu Füßen des Puig Major – den mit 1.447 Metern höchsten Berg Mallorcas – lohnt sich auf jeden Fall.
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Ein Traum für Roadtrip Fans: über Haarnadelkurven nach Sa Calobra
Zwar sind es nur 14 Kilometer – die aber haben es definitiv in sich! Wir nehmen die Serpentinen hinunter zur beliebten Bucht Sa Calobra in der Off Season und mit kleinem Mietwagen in Angriff. Denn selbst in den ruhigen Monaten ist das Nervenkitzel pur. Was für Kurven, was für Ausblicke und was für eine wahnsinnige Straßenkonstruktion! Der italienische Planer Antonio Paretti hatte wohl Spaß an Kurven und spektakulären Pässen, denn die 12 Haarnadelkurven und die unglaubliche 270 Grad Kurve (genannt „Krawattenknoten“) sind ein wahres Meisterwerk der Straßenplanung.

In Sa Calobra angekommen, geht es auf einem kurzen Spaziergang durch enge Tunnel bis zur Kiesbucht des Platja de Sa Calobra. Hier mündet der nur im Winter wasserführende Sturzbach Torrent de Pareis, der sich durch eine riesige Schlucht gegraben hat, im Meer. In den trockenen Sommermonaten kann diese Schlucht auf einer abenteuerlichen (und schwierigen!) Wanderung sogar zu Fuß durchquert werden.
Kloster Lluc – ein spirituelles Zentrum der Tramuntana
Spirituelles Zentrum und Heiligtum, Pilgerstätte schon seit dem Mittelalter und ein Symbol der mallorquinischen Identität – das ist das Kloster Lluc im Herzen der Serra de Tramuntana. Für uns ist es ein tolles Ausflugsziel, das wir wegen seiner abgelegenen Lage bisher aber tatsächlich erst ein einziges Mal besucht haben.
Du kannst die gesamte Anlage mit ihrer Basilika, einem Museum und botanischem Garten besichtigen. Toll für Kinder sind zum einen natürlich die Spielplätze, zum anderen aber auch die interessanten Erkundungen rund um das Kloster. Ob die uralten Treppen auf dem Gelände selbst oder coole Wanderungen mit kleinen Höhlen und Kraxelmöglichkeiten rund um das Kloster.

Ein bedeutender Pilgerweg führt zum Beispiel von Sóller über den Barranc de Biniaraix und den Stausee Cúber weiter zum Kloster Lluc – heute gleichzeitig eine Etappe des GR 221!
Höhlen von Campanet
Fast noch als Geheimtipp gelten die Höhlen von Campanet (Coves de Campanet). Anders als andere beliebte Höhlen auf Mallorca – wie zum Beispiel die bekannte Drachenhöhle (Coves de Drach) sind sie kaum mal überlaufen. Im März waren wir sogar fast die einzigen Besucher. Auch sind sie deutlich naturbelassener angelegt – ohne bunte Lichteffekte oder Musik. Vor den Höhlen gibt’s ein hübsches Restaurant, das wir allerdings noch nicht getestet haben.

Cap Formentor
Wir gestehen: Trotz vieler Roadtrips durch die Serra de Tramuntana waren wir noch nie am Leuchtturm an der Spitze des Caps. In der Hauptsaison ist die Zufahrt streng limitiert. Aber auch in der Nebensaison herrscht oft ein unglaubliches Verkehrschaos, das wir uns ungern antun.
Daher zieht es uns auf der Panoramastraße ans Cap de Formentor immer nur bis zum , erreichen wir den Mirador es Colomer (rund 6 Kilometer nach Port de Pollença). Ein Aussichtspunkt mit bestem Blick auf die felsige Halbinsel – vor allem zum Sonnenuntergang. Vom Parkplatz aus geht es über einen kurzen, gesicherten Weg bis zur Aussichtsplattform, unter der die Steilklippen über 200 Meter in die Tiefe stürzen.

Und natürlich düsen wir auch ab und zu ein Stück weiter, zum Beispiel bis zur Platja de Formentor oder zum Startpunkt der Wanderung hinunter zur Cala Murta mit ihren knuddeligen Eseln.
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Buchten & Strände der Serra de Tramuntana
Während die Serra de Tramuntana vor versteckten, oft nur zu Fuß erreichbaren Buchten nur so strotzt, sind lange Sandstrände eine Rarität an der rauen Nordwestküste. Mit ein Grund, warum die Region vom klassischen Massen- und Partytourismus verschont geblieben ist. Für einen Badeurlaub eignen sich die Ostküste und der Südosten Mallorcas viel besser.
Wer aber gerne wandert und wilde Natur genießt, den ein oder anderen abenteuerlichen Weg nicht scheut und steinige (Kiesel-) Strände mag, der kann sich auch hier ins glasklare Wasser stürzen.
Einige schöne Strände & Buchten der Serra de Tramuntana (von Süd nach Nord)
- Strände in Sant Elm (Sandstrände im Badeort)
- Strand von Port de Sóller (Sandstrand im Hafenort)
- Cala Banyalbufar (steinige, kleine Bucht)
- Port de Valldemossa (Mini Küstenort mit Bootssteg, nicht wirklich zum Baden geeignet)
- Cala Deia (steinige, kleine Bucht)
- Cala Tuent bei Sóller (größere Bucht mit Kieselstrand)
- Platja de Sa Calobra (kleiner Kies- und Sandstrand)
- Cala San Vincente (recht touristisches ehemaliges Fischerdorf im Nordosten mit 4 Sandstränden)
- Strand im Hafenort Port de Pollença („Stadtstrand“)
- Cala Bóquer (Steinige Bucht mit Ziegen, zu der diese herrliche Wanderung führt)
- Platja de Formentor:
Einer der einzigen Sandstrände im Nordwesten und daher in den Sommermonaten unglaublich beliebt und überfüllt. In der Nebensaison allerdings ein Traum! Touristische Einrichtungen wie Liegestühle und Sonnenschirme, Duschen, Tretboote und Windsurfen sowie Restaurants. In der Sommersaison nur mit Shuttlebus zu erreichen.
- Cala Figuera und Cala Murta auf dem Cap Formentor (tolle Kiesel-Buchten, zu denen je eine kurze Wanderung nötig ist)
Serra de Tramuntana mit Kindern
Mit Kindern klappt auf Mallorca nur Badeurlaub? Finden wir überhaupt gar nicht! Wir haben tatsächlich fast alle vorgestellten Sehenswürdigkeiten, viele Wanderungen und Aktivitäten mit unserem Wanderzwerg in der Nebensaison unternommen. Er liebt die steinigen „Abenteuerwege“ in der Serra de Tramuntana, auf denen man so oft auf Ziegen und Esel trifft, Buchten mit Klettermöglichkeiten, Spielplätze in fast jeder Ortschaft, Piratentürme und die vielen spannenden Entdeckungen am Wegesrand.
Seine liebsten Aktivitäten:
- Fahrt von Sóller nach Port de Sóller mit dem Ferrocarril de Sóller
- Am Sandstrand von Port de Sóller buddeln
- Hühner füttern auf der Orangenfarm Ecovinyassa
- Spannende Wanderungen auf Mallorca mit Kindern („Abenteuerwege“)
- Steine werfen und über Felsen klettern an den unzähligen kleinen Buchten
- Frisch gepressten Orangensaft trinken
Zauberhafte Hotels & Unterkünfte
Beste Reisezeit für die Serra de Tramuntana
Touristische Saison auf Mallorca ist von Ostern bis Ende Oktober. Außerhalb dieser Monate ist es auf der Insel ruhiger – viele Restaurants und Hotels haben geschlossen. Uns gefallen die Monate Februar bis Anfang Mai und Oktober bis November sehr gut zum Wandern und Erkunden.
Im Februar blühen auf der Insel die Mandelbäume und bis März / April kommt der Frühling so richtig in Gang. Es grünt und blüht und summt und riecht so unglaublich toll! Allerdings liegt die Insel vor Ostern auch noch im Winterschlaf und du musst mit Einschränkungen in der touristischen Infrastruktur rechnen. Wettertechnisch können die Frühlingsmonate super angenehm sein, Regen und kühle Tage sind natürlich immer möglich.
Der Oktober hat den Vorteil, dass noch alle Restaurants und Hotels geöffnet sind und das Meer oft noch warm genug zum Baden ist. Der Ansturm des Sommers ist dagegen längst vorbei. Die Natur kann im Herbst zwar noch ganz schön braun und vertrocknet daherkommen, nach den ersten richtigen Regenfällen wird es dann aber oft wieder richtig grün. Außerdem finden im Herbst sehr viele Olivenfeste.
Wirklich meiden würden wir persönlich lediglich die Monate Juni bis Mitte September, in denen es uns auf der Insel einfach zu heiß für Ausflüge oder Wanderungen und generell einfach viel zu voll ist.
Die Serra de Tramuntana {Unser Fazit}
Wenn du tatsächlich die 4.500 Wörter bis hierher gelesen hast merkst du wahrscheinlich, wie sehr unsere Herzen für die Serra de Tramuntana schlagen. Immer wieder aufs Neue begeistern uns die mediterranen Landschaften zwischen schroffen Bergen, versteckte Buchten und spektakuläre Steilküsten, Bilderbuch-Bergdörfer, die mächtigen Olivenhaine, üppige Zitrusbäume und blühenden Mandelbäume im Frühjahr. Und natürlich die unzähligen Wandermöglichkeiten zwischen Bergen und Meer, die sich in der gesamten Region finden.
Die Nebensaison eignet sich ideal für Aktivitäten und Wanderungen, da nicht so viele Touristen unterwegs und die Temperaturen angenehm sind. So teilst du dir die Wanderwege öfter mit Schafen und Eseln statt mit Menschen und die Straßen mit Rennradfahrern statt mit Reisebussen.
Mittlerweile waren wir schon so oft in der Serra de Tramuntana unterwegs, dass wir von Freunden immer wieder nach Insider- und Experten-Tipps gefragt werden. Ich hoffe es ist uns gelungen, dir mit diesem Artikel ganz viel Inspiration für deine Reise an die Hand zu geben.

Unsere Reiseführer *
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- Naturzeit mit Kindern Mallorca: 45 Wander- und Entdeckertouren in den Bergen und am Meer von Damaris Weiss (Werbe-Link zu Amazon *)
- Mallorca. Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen von Rolf Goetz im Bergverlag Rother (Werbe-Link zu Amazon *
* Dein Vertrauen ist uns wichtig! Diese Empfehlungs-Links führen zu Amazon und Booking.com. Wenn du darüber buchst oder einkaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis natürlich gleich. Vielen lieben Dank ♥
Warst du auch schon in der Serra de Tramuntana unterwegs? Tipps für unsere nächste Reise sind in den Kommentaren gerne willkommen 🙂




