Pause beim Kameltrekking im Wadi Rum.

Du bist auf der Suche nach Tipps für deine Rundreise durch das Königreich Jordanien? Wir verraten dir die Route unseres 16-tägigen Roadtrips inklusive Unterkünften und vielen Highlights!

„Was wollt ihr denn in Jordanien?“ ist die wohl am häufigsten gestellte Frage vor unserer Reise. Dass Jordanien ein Land voller Kultur- und Naturschätze ist, ist in Deutschland leider wenig bekannt.

Jordanien bietet so viel zu sehen und erleben, dass es schwer fällt die größten Highlights herauszupicken. Das Königreich punktet mit seiner Vielfältigkeit. Von der rot glühenden Wüste des Wadi Rum über die wiederentdeckte Nabatäerstadt Petra, von den römischen Ruinen im grünen Norden bis zum Roten Meer im Süden, von der quirligen Hauptstadt Amman bis zum Naturwunder des Toten Meeres bietet das Land unglaublich viele Highlights auf kleiner Fläche. Ein weiteres Argument für Jordanien sind die wahnsinnig gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen.

Zweisprachige Straßenschilder, einfache Orientierung, preiswertes Benzin und ein gutes Straßennetz machen es einfach, das kleine Königreich per Roadtrip mit dem Mietwagen auf eigene Faust zu erkunden. Wie schon im Oman haben wir uns auch diese Rundreise von Peter Franzisky und Bedu Expeditionen organisieren lassen. Von ihm kannst du dir deine Reise nach deinen Wünschen zusammenstellen lassen. Bereist haben wir das Land 2012 im Mai. (Dieser Artikel enthält persönliche Empfehlungen, wir wurden für die Verlinkung nicht bezahlt. Trotzdem müssen wir den Artikel laut Gesetz als *unbezahlte Werbung* kennzeichnen.)

Unsere Route für einen 16 Tage Roadtrip zum Nachfahren:

Amman – Jerash – (Azraq*) – Wadi Bin Hammad – Naturschutzgebiet Dana – Petra – Wadi Rum – Aqaba – Totes Meer – Madaba

* Würden wir als Routenpunkt weglassen, warum haben wir weiter unten beschrieben

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Amman – Bummel durch die Hauptstadt

Als wir vom Ruf des Muezzin am ersten Morgen geweckt werden und vom Hotelfenster den Sonnenaufgang über dem typisch orientalischen Dächergewirr in Amman erleben sind wir sofort wieder vom orientalischen Zauber gefangen.

Angekommen in der Hauptstadt Amman kannst du das trubelige Stadtzentrum mit seinem Souk zu Fuß und mit dem Taxi erkunden. Stärke dich mit süßem Tee, frisch gepressten Säften und traditionellen Süßigkeiten. Weitere Highlights sind das römische Amphitheater und der Zitadellenhügel, von dem aus man einen tollen Blick über Amman hat.

Da Autofahren in Amman kein Vergnügen und der Verkehr wirklich chaotisch ist, bekommen wir den Mietwagen erst vor unserer Weiterfahrt in den Norden in unser Hotel gebracht. Von der jordanischen Partneragentur von Bedu Expeditionen erhalten wir nützliche Tipps und Infomaterial für unsere weitere Tour.

Blick auf die Hauptstadt Amman vom Zitadellenhuegel
Blick auf die Hauptstadt Amman vom Zitadellenhügel
Der Zitadellenhuegel in Amman
Der Zitadellenhügel in Amman
Das roemische Theater mitten in Amman
Das römische Theater mitten in Jordaniens Hauptstadt Amman

Von Amman Richtung Norden: Ajloun und Jerash

Auf der Fahrt in den grünen, hügeligen und von Olivenhainen durchzogenen Norden kannst du einen Abstecher zur Kreuzritter-Burgruine Qala´at er-Rabat in Ajloun machen.

Danach geht es weiter zur riesigen Ausgrabungsstätte in Jerash, eine der besterhaltenen Ruinenstätten der römischen Welt. Die Kolonnadenstraße, ein riesiger Marktplatz, gleich mehrere Theater und Tempel lassen die Geschichte der uralten Handelsstadt lebendig werden.

Saeulen in der roemischen Ruinenstadt Jerash
Säulen in der römischen Ruinenstadt Jerash

Wüstenschlösser um Azraq

In einer kargen Wüstenlandschaft kannst du verschiedene Wüstenschlösser und die Festungsanlage Al Azraq besuchen. Diesen Routenabschnitt würden wir bei einer weiteren Reise weglassen, da die Fahrt sich wahnsinnig lange zieht und wir die Wüstenschlösser wenig spektakulär fanden. Ein Sandsturm machte die Fahrt nicht gerade angenehmer…

Im Sandsturm durch die jordanische Wueste
Im Sandsturm durch die jordanische Wüste

Wandern im Wadi Bin Hammad

Von Azraq aus geht es über Amman fast bis ans Tote Meer zum Wadi bin Hammad. Mit Guide wandern wir durch das grüne Wadi und übernachten auf dessen „Wochenendgrundstück“ in einem kleinen Zelt. Die Gespräche am Lagerfeuer bis tief in die Nacht sind unglaublich spannend und bleiben uns immer in Erinnerung, denn sie geben uns sehr persönliche Einblicke in das Leben in Jordanien und im Nahen Osten.

Auch das Wadi Bin Hammad selbst ist wunderschön: ein plätscherndes Flüsschen, das uns manchmal bis zur Wade reicht, begleitet unseren Weg. An den steilen Felsen zu beiden Seiten wächst üppiges Grün, an vielen Stellen bahnt sich das Wasser in kleinen Wasserfällen den Weg hinunter ins Flussbett. Die Tour können wir absolut empfehlen.

Wassertaugliche Schuhe und Mückenspray für abends (!!) sollten unbedingt ins Gepäck.

Nach der Rückkehr am folgenden Vormittag lohnt sich ein Abstecher zur Kreuzritterburg Kerak, von der aus man tolle Ausblicke bis zum Toten Meer hat.

Wanderung im Wadi Bin Hammad
Wanderung im Wadi Bin Hammad

Trekking im Wadi Bin Hammad

Uebernachtung im Wadi Bin Hammad
Übernachtung auf dem „Wochenendgrundstück“ unseres Guides
Ausblick bis zum Toten Meer in Jordanien
Ausblick von der Kreuzritterburg Kerak bis zum Toten Meer

Wandern im Naturschutzgebiet Dana

Noch weiter südlich steht im Naturschutzgebiet Dana wandern auf dem Programm. Kleine Wanderungen kannst du ohne, Halb- und Ganztagestouren mit Guide unternehmen. Wir haben den White Dome Trail in Angriff genommen, der in 3-4 Stunden (8 Kilometer) vom Rummana Camp durch wunderschöne Landschaften und Felsformationen bis zum Dana Village führt. Von dort aus geht´s mit dem Shuttle zurück. An Wasser und Kopfbedeckung gegen die starke Sonne denken!

Im RSCN Rummana Camp übernachtet man in großzügigen Zelten mitten in der Natur (mit Verpflegung). Unglaublich eindrucksvoll und sehr zu empfehlen!

Das RSCN Rummana Camp liegt wunderschoen im Naturschutzgebiet Dana
Das RSCN Rummana Camp liegt wunderschön im Naturschutzgebiet Dana
Wanderung im Naturschutzgebiet Dana
Wanderung im Naturschutzgebiet Dana
Blick auf das Camp in Dana
Ausblick vom Gemeinschaftszelt bei einem Glas Beduin Tea

Ausblicke im Naturschutzgebiet Dana in Jordanien

Petra: zu Fuß durch die legendäre Nabatäerstadt

Für das neue Weltwunder Petra solltest du dir auf jeden Fall einen, besser zwei ganze Tage Zeit nehmen. Die alte Nabatäerstadt ist einfach der Wahnsinn! Unsere Erlebnisse haben wir in einem eigenen Bericht zusammengefasst.

Ein Tipp für den Abend: Kochkurs in der Petra Kitchen in Wadi Musa

Das Schatzhaus in Petra
Das Schatzhaus in Petra
Ausblick auf Petra
Marco schaut auf die alte Nabatäerstadt Petra, ein unglaublicher Ausblick

Wadi Rum – Lessons learned in der Wüste

Da wir Wüsten einfach lieben war das Wadi Rum für uns ein weiteres Highlight unseres Jordanien Roadtrip. Dein Auto kannst du sicher parken, bevor es mit dem Guide per Allradfahrzeug in die Wüste geht. Im Wadi Rum kannst du nicht nur glühende Sanddünen, sondern auch gewaltige rotbraune Sandsteinfelsen besteigen und kleine Schluchten zwischen den Felsblöcken erkunden. Je nach Tageszeit leuchten die Dünen, Felsen und weiten Sandsteppen in den verschiedensten Farbschattierungen. Definitiv eine der schönsten und beeindruckendsten Wüstenlandschaften der Welt und für uns die Schönste, die wir bisher besucht haben!

Was wir allerdings NIE WIEDER machen würden ist ein ganztägiger Kameltrek. Noch nie im Leben hatten wir solche Schmerzen am Allerwertesten, dass wir beim Abendessen kaum sitzen konnten. Das nächste Mal würden wir eine Wanderung (auch wenn schweißtreibend) vorziehen!


⇒ Spannend ist bestimmt auch der Besuch der Wadi Rum Station mit ihrer historischen Dampflokomotive der Hejaz Railway. Ines und Thomas berichten auf ihrem Blog Gin des Lebens über das Wadi Rum und den Al Hijaz Zug.


Unsere Unterkunft, das Hillawi Camp, liegt sehr schön mitten in der Wüste mit netten Gastgebern, gemütlichen Hütten und gutem Essen. Zum Sonnenuntergang kann man auf einen Hügel hinter dem Camp klettern und das farbenprächtige Schauspiel beobachten. Solche Sonnenuntergänge, den gigantischen Sternenhimmel und die unglaubliche Stille erlebt man einfach nur in der Wüste ♥

Das traumhaft gelegene Hillawi Camp im Wadi Rum
Das traumhaft gelegene Hillawi Camp im Wadi Rum
Pause im Wadi Rum. Es gibt guten beduinischen Tee
Pause im Wadi Rum. Es gibt gut gesüßten beduinischen Tee.
Rote Landschaft im Wadi Rum
Rote Landschaft im Wadi Rum

Aqaba am Roten Meer

In Aqaba kann man sich wunderbar erholen, schwimmen, schnorcheln und im Roten Meer tauchen. Schöne Korallenriffs gibt´s direkt am Strand, über einen Steg zu erreichen (daher die Absperrung am Strand, damit die Korallen nicht zerstört werden).

Strand in Aqaba. Entspannen, schnorcheln, schwimmen
Strand in Aqaba am Roten Meer. Entspannen, schnorcheln, schwimmen.

Schwerelos auf dem Toten Meer

Vom südlichsten Punkte Jordaniens geht es nun wieder Richtung Norden. Über das schöne Tal des Wadi Araba erreichst du ein weiteres Naturhighlight: das Tote Meer. Einmal ohne unterzugehen auf dem salzhaltigen Wasser am tiefsten Punkt der Erde zu „schweben“ stand schon lange auf unserer Bucketlist.

Während auf israelischer Seite enorm viel Trubel am Toten Meer herrscht, findet man in Jordanien noch ruhige Flecken. Zum Beispiel die wunderschönen RSCN Mujeb Chalets mit grandiosem Blick auf das Tote Meer. Am steinigen Strand waren wir ganz alleine!

Die Chalets sind sehr einfach mit Gemeinschaftsbad (Restaurant ist vorhanden). Die Ruhe, die Natürlichkeit und der sagenhafte Ausblick toppen für uns allerdings jeden Luxus.

Die RSCN Mujeb Chalets sind perfekt fuer einen kurzen Aufenthalt am Toten Meer
Die RSCN Mujeb Chalets sind perfekt für einen kurzen Aufenthalt am Toten Meer

Marco schwebt auf dem Toten Meer

Unschlagbarer Ausblick von unserem Chalet aufs Tote Meer
Unschlagbarer Ausblick von unserem Chalet aufs Tote Meer

Wer Lust auf Abenteuer hat kann ganz in der Nähe Canyoning im Wadi Mujib ausprobieren (Infos gibt´s im Camp). Ausgestattet mit Schwimmwesten watet man durch teils kniehohes Wasser, überwindet felsige Hindernisse und nutzt Steine als Rutschbahn. Am Ende der immer enger werdenden Schlucht wartet ein beeindruckender Wasserfall, bevor es den selben Weg wieder zurück geht. Trocken wird man bei diesem Spaß nicht bleiben, was bei den jordanischen Temperaturen und dem lauwarmen Wasser aber wenig stört. Ein tolles Abenteuer!

Canyoning im Wadi Mujib
Canyoning im Wadi Mujib

Madaba und der Berg Nebo

Geschickt in Flughafennähe liegt das nette Städtchen Madada, das bekannt für seine zahlreichen christlichen Kirchen mit farbenprächtigen Mosaiken ist.

Ein Ausflug lohnt sich auf den Berg Nebo, auf den Moses laut altem Testament stieg, um von Gott das verheißene Land Kanaan über dem Jordan gezeigt zu bekommen. Vom Gipfel hat man einen wunderbaren Blick bis ins Jordantal und über das „gelobte Land“. Auf dem Plateau des Berges steht die Moses-Gedächtnis-Kirche, eine Basilika aus byzantinischer Zeit. Denn Moses soll auf diesem Berg gestorben sein, seine tatsächliche Grabstätte ist allerdings unbekannt.

Die Taufstelle Bethanien haben wir bewusst nicht besucht, da uns diese zu touristisch aufgezogen schien.

Sonnenuntergang mit Blick ueber das Jordantal
Sonnenuntergang mit Blick über das „Heilige Land“

Unsere Unterkünfte in Jordanien

Amman: Larsa Hotel (2 Nächte)
Ajloun (Jerash): Olive Branch Hotel (1 Nacht)
Azraq: RSCN Wetland (1 Nacht)
Wadi Bin Hammad: Wadi Bin Hammad Camp (1 Nacht, nur über bedu buchbar)
Naturschutzgebiet Dana: RSCN Rummana Camp (1 Nacht)
Petra, Wadi Musa: La Maison Hotel (3 Nächte)
Wadi Rum: Hillawi Camp (Maddallah) (2 Nächte)
Aqaba: Coralbay Hotel (3 Nächte)
Totes Meer: RSCN Mujeb Chalet (1 Nacht)
Madaba: Mariam Hotel (1 Nacht, Flughafennähe)

Beste Reisezeit für deinen Jordanien Roadtrip

Im Sommer kann es in den Wüstenregionen ganz schön heiß werden. Die beste Reisezeit ist für uns deshalb der Frühling (März – Mai) oder Herbst (September – November). Dann liegen die Temperaturen bei warmen und aushaltbaren 18 – 25°C.

Weitere Informationen für deine Reise durch Jordanien

Offizielle Tourismus-Seite des haschemitischen Königreichs Jordanien.

Informationen und Buchung von RSCN Unterkünften (Royal Society for the Conservation of Natur)

Reiseführer von Baedecker oder der englischsprachige Rough Guide to Jordan.

Sicherheit im Königreich Jordanien

Obwohl Jordanien an einige vom Krieg betroffene Länder grenzt, ist es ein stabiles und sicheres Reiseland mit unglaublich gastfreundlichen, hilfsbereiten Menschen.

Von Reisen in das syrisch-jordanische Grenzgebiet und in den Nordosten des Landes in der Grenzregion zum Irak rät das Auswärtige Amt dringend ab. Da die Lage im Nahen Osten sich recht schnell verändern kann, raten wir dir unbedingt dazu, vor deiner Reiseplanung die aktuellen Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts zu lesen.


Wir wünschen dir viel Spaß bei der Planung deines Roadtrips durch Jordanien! Schreib uns doch, welche Route du gewählt hast und was deine persönlichen Highlights waren 🙂

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Jordanien Roadtrip: Unsere Tipps, Highlights und die detaillierte Route zur Planung deiner Jordanien Rundreise auf eigene Faust.
Jordanien Roadtrip: Unsere Tipps, persönliche Highlights und die detaillierte Route zur Planung deiner Jordanien Rundreise
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4 Comments

  1. Wart ihr mit Bedu Expeditionen unterwegs? Mit denen mach i h dieses Jahr eine sehr ähnliche Tour… Nur mit 5 Tagen Kameltrek… Oje, ich fürchte schon um meinen Hintern… Hoffentlich ist der vom Radeln abgehärtet.

    1. Achja, ganz oben stehts ja

    2. Hi Ilona! Oh super, das wird sicher toll!! Also wir waren nicht in einer Gruppe unterwegs sondern auf eigene Faust, Bedu hat uns die Tour geplant und alles gebucht. Die kennen sich dort richtig gut aus, wir können den Veranstalter auf jeden Fall empfehlen!
      Haha, also ich glaube ich habe mich beim Kamelreiten auch saumäßig blöd angestellt (geht bestimmt nicht jedem so wie mir) ;-)… Geht´s dann komplett durch die Wüste bei dir? Spannend!
      Liebe Grüße, Lisa

      1. Naja, wir sind halt insgesamt fünf Tage dort unterwegs, reiten, wandern und dort übernachten. Das war einer der Hauptgründe, warum ich die Tour gebucht habe.
        Da mich keiner begleiten wollte oder konnte, hab ich mich einer Gruppe angeschlossen. Allerdings ne Kleingruppe, auch von Bedu Expeditionen. Freu mich schon. Von den Auseinandersetzungen bei Jerash scheint man ja nichts mehr zu hören – es steht jedenfalls normal auf dem Programm.

        Ich war ja mal in Marokko 1,5 Stunden Kamelreiten. Da hab ich mich gefürchtet ohne Ende, weil ich Angst hatte, runter zu fallen 😀 Bin sehr gespannt, wie das ejtzt wird, wenn ich das mehrere Tage lang machen muss :-O

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