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Zwei Wochen Korsika Roadtrip mit dem Wohnmobil liegen hinter uns! Wir sind über Berg- und Küstenstraßen gekurvt, durch quirlige Städte geschlendert, hoch über den schönsten Buchten gewandert und in glasklaren Flüssen von Stein zu Stein gehüpft. Haben das Draußenleben genossen, tolle Campingplätze entdeckt und unsere Nasenspitzen schon mit dem ersten Kaffee des Tages in die Sonne gestreckt.
Ach Korsika, du wilde Schöne – du hast uns ruckzuck um den Finger gewickelt!
Mal wieder zog es uns im Herbst in den Süden. Das besondere Licht, die salzige Luft, die letzten intensiven Sonnenstrahlen einfangen. Korsika im Oktober war für uns – mit ganz viel Wetterglück – das perfekte Reiseziel. Kommst du mit auf einen Roadtrip um die Mittelmeerinsel?
Wilde Landschaft und bewegte Geschichte
Mit ihren 8.722 km² Fläche hat Korsika zwar eine überschaubare Größe, durch ihre Topographie ist sie aber unglaublich vielfältig und spannend. Nicht umsonst wird Korsika auch das „Gebirge im Meer“ genannt. Im Landesinneren ragt die raue und teils wilde Bergwelt bis 2.700 Meter in die Höhe. Eiskalte Bergflüsse haben auf ihrem Weg ins Meer die engen Täler, Naturpools und Badegumpen geschaffen, für die Korsika so berühmt ist.
Vor allem an der Westküste scheint sich das Gebirge vielerorts direkt ins Meer zu stürzen – unglaublich schöne Buchten, Wanderwege und kurvige Panoramastraßen inklusive. Rund um die Insel erwarten dich quirlige Städte, tolle Strände und naturnahe Campingplätze.
Auch Korsikas bewegte Geschichte lässt sich überall auf der Insel erkunden: Die Menhire von Filitosa aus der Zeit der Megalithiker, römische Ausgrabungen in Aléria, Wachtürme aus genuesischer Herrschaft, die Geburtshäuser Napoleons und des Freiheitskämpfers Pasquale Paoli – um nur ein paar kulturelle Highlights zu nennen.
Die von ihrem Streben nach Unabhängigkeit geprägte Insel gehört zu Frankreich, Französisch ist die Amtssprache. Allerdings erkennst du schnell die eigene, stolze Kultur der knapp 340.000 Korsen. Korsische Musik, korsische Spezialitäten, korsische Bräuche und Traditionen – vielem wirst du ganz automatisch begegnen.
Auch die Liebe zu ihrer Insel ist spürbar. Viele Naturschätze sind besonders geschützt, es gibt zum Beispiel keine hässlich hohen Hotelklötze und auch das Wildcampen ist zum Schutz der Landschaft verboten.
Korsika mit dem Wohnmobil – unsere Route für zwei Wochen
Weil wir gerade vor unserer Elternzeit-Reise kränkeln, bleiben uns statt der geplanten knapp drei Wochen leider nur zwei Wochen auf Korsika. In diesen wollen wir uns treiben und von der Insel überraschen lassen.
Herausgekommen ist eine für uns (fast) perfekte Route – ein Roadtrip mit ganz viel Familienzeit, tollen Wanderungen und unzähligen Panoramafahrten. Grob umrunden wir die Insel gegen den Uhrzeigersinn und planen einige Abstecher ins Landesinnere ein.
- Anreise: Mit der Fähre von Livorno (Italien) nach Bastia auf Korsika
- 1. Tag: Fahrt über Saint Florent zum Camping l‘Ostriconi
- 2. Tag: Wanderung auf dem „Sentier littoral“ am Plage de l‘Ostriconi
- 3. Tag: Tagesausflug ins Asco Tal mit Wanderung ins Tassinetta Tal
- 4. Tag: Fahrt durch die Balagne nach Calvi
- 5. Tag: Bummel durch Calvi
- 6. Tag: Panoramafahrt nach Porto & durch die Calanches de Piana
- 7. Tag: Wanderung auf dem Capu Rosso
- 8. Tag: Tagesausflug nach Evisa & Wanderung Spelunca Schlucht
- 9. Tag: Fahrt nach Sartène
- 10. Tag: Bummel durch Sartène
- 11. Tag: Besichtigung von Bonifacio
- 12. Tag: Über Porto Vecchio nach Solenzara
- 13. Tag: Panoramafahrt & Wanderung im Bavella Gebirge
- 14. Tag: Sonne genießen & relaxen auf dem Campingplatz
- 15. Tag: Mit der Fähre zurück nach Livorno
Reisezeit: 28.9. bis 16.10.2022
Unsere Wohnmobil Route mit allen Highlights auf Google Maps.
Anreise: Mit der Fähre von Livorno (Italien) nach Bastia auf Korsika, gebucht über directferries (Werbe-Link *)
Reiseführer-Empfehlungen:
- Korsika mit dem Wohnmobil (Werbe-Link *) aus dem Bruckmann Verlag von Marion Landwehr
- Naturzeit mit Kindern Korsika – 50 Wander- und Entdeckertouren in den Bergen und am Meer (Werbe-Link *)
- Korsika: Die schönsten Küsten- und Bergwanderungen (Werbe-Link *) aus dem Rother Bergverlag
- Absolut hilfreich zur Planung deiner Korsika Reise ist die Website Paradisu von Martin Lendi
Korsika Roadtrip: Die schönsten Reiseziele, unsere Highlights und Tipps für Wanderungen & Co.
1. Tag: Saint-Florent und eine unerwartete Panoramafahrt durch die Désert des Agriates
Route: 55 Kilometer über den Col de Teghime (D81)
Campingplatz: Camping Village de l’Ostriconi (3 N.)
Lohnenswerter Zwischenstopp: Saint-Florent
Für unsere Fahrt von Bastia in den Nordwesten wählen wir mal wieder nicht die schnellste Route, sondern kurven lieber über den Col de Teghime einmal quer über das Cap Corse nach Saint-Florent.
Flanieren in Saint-Florent
Das Hafenstädtchen wird wegen seines mediterranen Flairs wohl gerne als das Saint-Tropez Korsikas bezeichnet. Naja, zumindest die Restaurantpreise können sicherlich mit denen an der Cote d’Azur mithalten. Ansonsten gefällt uns der Ort mit seinem großen Yachthafen, den hübschen Gässchen und lebhaften Plätzen richtig gut. Mit dem ersten Eis des Urlaubs schlendern wir durch den Ort und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen, mit denen uns der Oktober hier verwöhnt.
Durch die Désert des Agriates
Bis zu unserem nächsten Campingplatz sind es jetzt zwar nur noch rund 30 Kilometer – auf denen schafft es Korsika allerdings in Nullkommanichts unsere Herzen zu erobern. Über die D81 kurven wir mitten durch die einsame Désert des Agriates. Was sind das bitte für wunderbare Ausblicke?
Als einsamer, wüstenartiger Küstenstreifen zieht sich die Désert des Agriates über 40 Kilometer von Saint Florent bis zur Mündung des Ostriconi Flusses im Nordwesten Korsikas. Wild wirkt die Steinwüste auf uns, aber auch überraschend grün. Die Hügel entlang der D81 sind überzogen mit dichter, grüner Macchia.
Auch einige tolle Strände kannst du hier entdecken, diese sind allerdings nur mit einem Offroad-Fahrzeug oder per Boot erreichbar – das notieren wir uns gedanklich für die nächste Reise.
Am frühen Abend erreichen wir unseren ersten richtigen Stopp des Roadtrips: das Camping Village l´Ostriconi am gleichnamigen Strand. Der von Dünen gesäumte Plage de l´Ostriconi, in den sich aus dem Inland der gleichnamige Fluss hineinschlängelt und einen kleinen Süßwassersee bildet, ist übrigens ein absolutes Highlight! Wir erreichen ihn nur zu Fuß auf einem etwas abenteuerlichen Weg. Vorbei an Kuhweiden, über schmale Holzstege und – nach Regenfällen –durchs Wasser watend.
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2. Tag: Wanderung auf dem Sentier littoral am Plage de l´Ostriconi
Heute scheint das Mittelmeer einen auf Atlantik zu machen: der Wind peitscht über das Meer und pfeift uns um die Ohren, Wellen donnern auf die Küste zu und Kitesurfer zaubern bunte Flecken an den blau gepusteten Himmel. Wir wollen ein kleines Stück auf dem Küstenwanderweg Sentier Littoral wandern, der in drei Tagesetappen vom Plage de l’Ostriconi durch die Desert des Agriates nach Saint-Florent führt.
Hat uns Korsika schon gestern begeistert, ist es spätestens jetzt um uns geschehen. Vielleicht weil der Wind uns den Alltag endgültig aus dem Kopf pustet, vielleicht weil uns die raue Küste ein bisschen an Südafrika erinnert. Oder einfach, weil der Wanderweg mit seinen Ausblicken wirklich toll ist.
Insel der Schönheit? Aber Hallo!
Die Wanderung kann beliebig ausgedehnt werden. Weil es heute doch sehr stürmisch war, sind wir mit Julian bereits am Plage de Vana umgedreht.
Infos zur Wanderung auf dem Sentier littoral in der Désert des Agriates
- Start & Ziel: Plage de l´Ostriconi
- Länge: Beliebig. Bis zum Plage de Vana und zurück ca. 5 km
- Anspruch: einfach
- Tipps: Sehr sonnig, unbedingt an Sonnenschutz und genügend Trinken denken
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3. Tag: Tagesausflug ins Asco Tal & Wanderung im Tassineta Tal
Weil die Campingplätze im Asco Tal Anfang Oktober bereits alle geschlossen sind, entscheiden wir uns für einen Tagesausflug mit dem Wohnmobil.
Kommen wir auf der hervorragend ausgebauten T30 noch flott voran, wird es nach der Abzweigung auf die D47 bald immer spektakulärer. Wir schlängeln uns mit dem Van durch die enge Schlucht Gorge de l´Asco und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Das Örtchen Asco klebt ziemlich waghalsig am Berg, es gibt einige Einkehrmöglichkeiten mit Ausblick. Am besten gefällt uns die Terrasse der Miellerie d´Asco, weshalb wir gleich zum Mittagessen bleiben. Die absolut herzliche Inhaberin erklärt uns in perfektem Deutsch begeistert, woher sie ihre Zutaten bezieht und warum ihre Crepes so besonders sind.
Auch der Esel findet Gefallen an den leckeren Teigfladen – unseren Tischnachbarinnen klaut er sie frech direkt vom Teller. Bevor er uns auch noch Julian klauen kann, schreitet Marco allerdings beherzt ein 😉
Kleine Wanderung ins Tassineta Tal
Ein paar Kilometer weiter stellen wir das Wohnmobil auf einem großen Parkplatz ab, von dem aus wir ins Tassineta Tal wandern.
Je weiter wir laufen, desto schöner werden Pfad und Landschaft. Da die Abstiege zum Fluss oft steil und geröllig sind, suchen wir uns mit dem Wanderzwerg zwei einfachere Stellen aus. Eine davon führt uns direkt an einen kleinen Wasserfall. Übrigens begegnen wir auch auf dieser Wanderung auf Korsika im Oktober kaum einer Menschenseele. Was für ein Gefühl, die eiskalten Badegumpen und die einzigartige Natur hier im Landesinneren komplett für uns zu haben!
Infos zur Wanderung ins Tassinetta Tal
- Start & Ziel: Großer Parkplatz am ehemaligen „Maison de Moufflon“
- Länge: 3 Kilometer
- Anspruch: einfach
- Tipps: Baden in den Gumpen ist möglich, die Wanderung ist recht schattig
Weitere Tipps: Asco Tal mit dem Wohnmobil
- Wir konnten das Asco Tal problemlos mit unserem Kastenwagen (Fiat Ducato 6,40 m Länge) befahren – mit viel (Gegen)verkehr in der Hauptsaison stellen wir uns eine Fahrt allerdings deutlich schwieriger vor.
- Plane auf alle Fälle mehr Zeit ein, als Google Maps dir für die 50 km (one way) verspricht.
- Wildcampen und Freistehen ist in den Haltebuchten und auf den Parkplätzen im Asco Tal ausdrücklich nicht erlaubt!
4. Tag: Durch die Dörfer der Balagne nach Calvi
Route: 48 Kilometer mit Abstechern in die Bergdörfer
Campingplatz: Camping Paduelle, Calvi (2 N.)
Lohnenswerte Zwischenstopps: L’Île-Rousse, Balagnedörfer
Schweren Herzens trennen wir uns heute vom Campingplatz l´Ostriconi und kurven auf dem Weg nach Calvi mitten durch die Balagne! Eine vor allem im Sommer beliebte Ferienregion mit einigen tollen Stränden, die wegen ihrer Fruchtbarkeit auch „der Garten Korsikas“ genannt wird.
Die Hafenstadt L’Île-Rousse lassen wir erstmal rechts liegen, stattdessen wollen wir zwei der urigen Bergdörfer der Balagne erkunden.
Das Berg- und Künstlerdorf Pigna
In Pigna, wo wir mit dem Wohnmobil gleich oberhalb des Ortes parken können, fühlen wir uns sofort pudelwohl! Hier findet man kleine Ateliers korsischer Kunsthandwerker, Katzen dösen im Schatten der schmalen Gassen, überall sind die Hauseingänge hübsch bepflanzt. Das Dorf versprüht wirklich ein ganz tolles Flair.
Unsere Entdeckung des Tages ist das liebevoll gestaltete Terrassen-Restaurant A Casarella, wo wir traumhaft hoch über der Balagne sitzen und uns super leckere korsische Tapas schmecken lassen. Was braucht ein Urlaubstag mehr?
Sant Antonino
Nach Pigna kann uns Sant Antonino, das wie ein Adlerhorst über der Landschaft thront, nicht mehr richtig begeistern. Schon der riesige gebührenpflichtige Parkplatz und der angrenzende Souvenir-Shop lassen trotz netter Gässchen und phänomenaler Lage des Ortes irgendwie keine Stimmung bei uns aufkommen. Das soll dich aber natürlich nicht von einer Erkundung abhalten.
Am Nachmittag steuern wir unseren nächsten Campingplatz in Calvi an.
5. Tag: Ein Tag in der Hafenstadt Calvi
Heute legen wir einen gemütlichen Tag ein. Wir bummeln mit einem Eis auf der Hand durch Calvi, gehen lecker essen und lassen den Tag bei einem Sundowner am Strand ausklingen.
Am Yachthafen von Calvi reiht sich entlang der Promenade ein Restaurant an das nächste. Während die ersten Lokale eher wie typische Touristenfallen wirken, schmeckt es uns etwas weiter Richtung Zitadelle im „L‘Ile de Beauté“ sehr lecker.
Calvis Oberstadt wird dominiert von der Zitadelle mit ihren hübschen Gassen, der Kirche Saint-Jean-Baptiste und tollen Ausblicken auf den Hafen sowie die gesamte Bucht von Calvi. Die Unterstadt ist uns mit ihren vielen Souvenirshops in den verwinkelten Gässchen zwar ein bisschen zu touristisch, insgesamt ist Calvi aber auf jeden Fall einen Ausflug wert!
Auch der lange Sandstrand, der direkt an die Stadt angrenzt, ist ganz hübsch und in der Saison ist hier bestimmt einiges geboten. Toll für einen Sundowner sind die vielen Strandbars – auch wenn der Sonnenuntergang in der nach Norden ausgerichteten Bucht leider gar nicht beobachtet werden kann.
Tipp: Strandhopping mit der Balagnebahn
Sobald unser Wanderzwerg zur Wasserratte wird, wollen wir die Strände der Balagne mit der Schmalspurbahn „Tramway de la Balagne“ erkunden. Sie verbindet Calvi mit L’Île-Rousse und hält auf der 22 Kilometer langen Panoramastrecke tatsächlich an jedem Badestrand.
6. Tag: Über die Berge nach Porto & eine Panoramafahrt durch die Calanques de Piana
Route: 76 Kilometer über die D 81
Campingplatz: Camping Funtana a l´ora, Porto (3 N.)
Lohnenswerte Zwischenstopps: Fango-Tal, Col de Palmarella
Oh wie schön und wild ist bitte diese Insel? Statt auf der Küstenstraße zu bleiben, entscheiden wir uns für die schnellere Fahrt auf der D81 durchs Landesinnere – ohne zu ahnen, dass auch diese uns mit jedem Kilometer mehr begeistert!
Direkt hinter Calvi schlängeln wir uns in Kurven immer höher in die Berge. Bei Galéria, wo auch die Küstenstraße wieder auf die D81 trifft und nur ein kleiner Sandstreifen das Fangodelta vom Meer trennt, beginnt (bzw. endet) das wunderschöne Tal des Fangos. Da unser Wanderzwerg friedlich in seinem Maxicosi schläft, verzichten wir allerdings etwas wehmütig darauf, das Fangotal mit seinen Badegumpen zu Fuß zu erkunden.
Dachten wir vorhin schon, die Straße wäre kurvenreich, lernen wir spätestens jetzt, dass Korsika immer noch einen drauflegt. Bis zur Passhöhe am Col de Palmarella halten wir mit vielen Ahhhs und Ohhhs an so ziemlich jeder Haltebucht, knipsen uns die Finger wund und wundern uns, wie der Wanderzwerg dieses Geschaukel im Wohnmobil einfach so verschlafen kann.
Am Col de Palmarella hast du einen genialen Blick über den Golf von Girolata und das Naturschutzgebiet La Scandola, etwas erhöht vom Parkplatz lässt es sich toll picknicken und ein Wanderpfad führt zum Aussichtspunkt Punta Literniccia. Oder mit etwas Kondition und mehr Zeit sogar bis ins Fischerdorf Girolata, das nur auf dem Seeweg oder zu Fuß erreichbar ist.
Calanques de Piana
Nach den letzten Kurven erreichen wir Porto und damit das Tor zu den berühmten Calanques de Piana (korsisch: Calanche di Piana), eine der bekanntesten und meist besuchtesten Landschaften Korsikas. Gemeinsam mit der unter Naturschutz stehenden Halbinsel La Scandola gehört sie seit 1983 zum UNESCO Weltnaturerbe.
Die zerklüftete, vor allem im Nachmittagslicht rot leuchtende Felslandschaft ist unglaublich beeindruckend. Und obwohl sie sich nur über wenige Kilometer zwischen Porto und Piana erstreckt, kannst du hier mehrere Tage mit Programm füllen.
Die D81 führt, teilweise ziemlich eng und etwas abenteuerlich, direkt durch die Calanques de Piana. Die vielen Parkbuchten sind Gold wert, denn eigentlich kann man gar nicht oft genug stoppen um die Landschaft zu bestaunen. Weil es aber viel zu schade wäre, nur mit dem Auto durch das Naturwunder zu düsen, entscheiden wir uns für eine kurze Wanderung zum „Chateau Fort“. Es ist später Nachmittag und wir wollen unbedingt die besondere Abendstimmung in den Calanques erleben.
Durch die unglaubliche Felslandschaft mit ihren von Wind und Wetter teilweise bizzar geformten Tafoni Felsen wandern wir auf einem einfachen aber richtig schönen Pfad hoch über dem Golf von Porto. Die kurze Tour ist am Nachmittag besonders schön, da die Felsen zu leuchten beginnen und das Meer in der tief stehenden Sonne glitzert.
Toll ist bestimmt auch die Wanderung auf dem alten Maultierpfad, die wir uns fürs nächste Mal merken. Auch ein Ausflug mit dem Boot auf die geschützte Halbinsel La Scandola steht noch auf unserer Wunschliste.
Auf der Fahrt zurück zum Campingplatz erleben wir die Calanche von Piana nochmals im schönsten Abendlicht:
Mehr Infos dazu in unserem Camping Korsika Bericht!
Da uns die Calanques einfach so sehr begeistert haben, gibt’s noch mehr Tipps und Infos in einem separaten Artikel: Calanques de Piana Korsika – Tipps für deinen Besuch im UNESCO Welterbe
7. Tag: Wanderung auf das Capu Rossu & zum Genueserturm Tour de Turghiu
Heute wollen wir auf die Landzunge Capu Rossu mit ihrem alten Genueserturm Tour de Turghiu wandern. Eine Tour, die geniale Ausblicke verspricht und auf die ich mich ganz besonders freue.
Vom Wanderparkplatz aus laufen wir zuerst auf einfachem Pfad leicht bergab, die rote Felsenklippe des Capu Rossu mit seinem Genueserturm (der irgendwie gar nicht näherkommen will) immer im Blick. Es geht durch sommerlich trockene Macchia, links türkis leuchtende Buchten in denen Yachten ankern, rechts fallen die Klippen fast senkrecht hinunter in den Golf von Porto.
Nachdem wir einen offenen Platz mit altem Steinhäuschen erreicht haben, beginnt der Aufstieg zum Genueserturm Tour de Turghio – und damit der schönste und anstrengendste Abschnitt der Wanderung. Langsam verändert sich die Landschaft, wir laufen und klettern über die in der Nachmittagssonne rötlich leuchtenden Felsen. Ein recht steiler Aufstieg – teils mit kleiner Kraxelei, aber trotzdem nicht wirklich schwierig. Nur die Sonne macht uns selbst jetzt im Oktober noch ganz schön zu schaffen.
Angekommen am Tour de Turghio, lässt die Aussicht definitiv alle Anstrengung vergessen. Der Rundumblick ist einfach der Wahnsinn!
Infos zur Capo Rossu Wanderung
- Start & Ziel: Parkplatz mit Kiosk und Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile (am Kiosk anmelden)
- Länge: 9,3 km
- Höhenmeter: 500 hm
- Anspruch: Mittelschwer
- Tipps: sehr sonnig, kein Schatten, unbedingt Sonnenschutz und genügend Wasser mitnehmen
8. Tag: Tagesausflug nach Evisa & Wandern durch die Spelunca Schlucht
Ich weiß, ich weiß, ich wiederhole mich. Aber auf Korsika ist bisher wirklich jede Fahrt eine Panoramafahrt! So auch unser Tagesausflug von Porto ins Bergdorf Evisa.
Bevor wir aber Evisa ansteuern, führt uns ein Abstecher Richtung Ota. Dort wollen wir ein Stück in die Spelunca Schlucht wandern. Das Sträßchen ist für unseren Van zwar grenzwertig eng, bei wenig Gegenverkehr in der Nebensaison aber gut machbar.
Mini-Wanderung durch die Spelunca Schlucht
Wir parken unser Wohnmobil vor der Straßenbrücke, die nach Ota führt und wandern direkt in den schönsten Teil der bekannten Spelunca Schlucht. Eine enge Klamm wie in den Alpen darfst du sicherlich nicht erwarten. Dafür aber einen einfachen, schattigen und auch mit Kindern toll zu laufenden alten Maultierpfad hoch über dem Fluss mit herrlichen Ausblicken in die schroffe Bergwelt um uns herum.
In einer dreiviertel Stunde erreichen wir die kürzlich renovierte, denkmalgeschützte Genueserbrücke Pont de Zaglia, die malerisch den Fluss überspannt. Hier lässt sich entspannt ein Päuschen einlegen, bevor es auf demselben Weg zurück zum Wohnmobil geht.
Infos zur Wanderung durch die Spelunca Schlucht
- Start & Ziel: Parkplatz an der Straßenbrücke nach Ota (D124)
- Länge: 3 km gesamt
- Anspruch: einfach
- Tipps: In der Hauptsaison wohl sehr gut besucht, jetzt im Oktober treffen wir nur auf eine Handvoll Menschen.
Nach der Mini Wanderung führt uns unser Roadtrip weiter nach Evisa. Bergdörfer kleben an den Hängen, Kastanien purzeln vor uns über die Straße, Ziegen begleiten unsere Fahrt und in einer Parkbucht wird passenderweise frischer korsischer Ziegenkäse verkauft. Herrlich!
In Evisa steppt heute nicht gerade der Bär. Wir erleben ruhiges Dorfleben und tun es den Einheimischen gleich, uns bei Café und Waffeln in einem der Straßencafés die Oktobersonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Rund um Evisa gäbe es noch verschiedene Ausflugsziele und Wanderungen, die auf einer Infotafel im Ort verzeichnet sind.
9. Tag: Ab in den Süden statt ab durch die Mitte
Route: 170 Kilometer
Campingplatz: Camping à la ferme Heidis Escape (1 N.)
Schweren Herzens verzichten wir auf die Empfehlung unseres Wohnmobil-Führers, über Corte durch das Herz der Insel zu fahren. Um die ganzen Highlights und Wandermöglichkeiten ausgiebig zu erkunden, fehlt uns auf diesem Korsika Roadtrip einfach die Zeit. Das verschieben wir lieber auf eine nächste Reise.
So wählen wir die schnellste, wenn auch wenig spannende Route entlang der Südwestküste bis hinter Sartène. Ab Piana ist die Straße sehr gut ausgebaut und wir kommen mit dem Wohnmobil zügig voran. Erst rund um Sartène, in der so genannten Sartenaise, wird die Landschaft wieder spannender. Um uns herum hügeliges Farmland, bunte Weinreben und wilde Felsgebilde.
Besonders toll ist die Felslandschaft rund um die Bucht von Roccapina, über der der steinerne „Löwe von Roccapina“ thront. Tatsächlich scheint der König der Tiere hier majestätisch die Landschaft zu bewachen.
Bist du mit einem kleineren Camper unterwegs, kannst du die Fahrt zur Roccapina Bucht auf der holprigen Piste eventuell wagen (Abzweigung von der T40 an der Auberge Coralli). Mit dem Wohnmobil ist die Zufahrt dagegen verboten. Dafür solltest du zumindest am Aussichtspunkt direkt an T40 stoppen, von dem aus du einen tollen Blick auf die Bucht mit ihrem „liegenden Löwen“ hast. Von hier aus führt ein Pfad durch die Felsenwelt zu einem weiteren, nur zu Fuß erreichbaren Aussichtspunkt.
10. Tag: Sartène
Route: 40 Kilometer vom Heidis Escape nach Bonifacio, 71 Kilometer mit Sightseeing Sartène
Campingplatz: Camping Pian del Fosse, Bonifacio (2 N.)
Lohnenswerter Zwischenstopp: Aussichtspunkt Roccapina
Heute wollen wir uns Sartène ansehen –die für den Schriftsteller Prosper Mérimée die „korsischste aller korsischen Städte“. Hier tobte bis ins 19. Jahrhundert die Vendetta, die Blutrache, bei der sich Mitglieder verfeindeter Clans und Familien aufs blutigste bekämpften.
Auf der Place Porta suchen wir uns ein sonniges Plätzchen in einem Café und beobachten das quirlige Treiben. Danach tauchen wir ein in die engen Gassen der Altstadt, die tatsächlich in manchen Ecken so düster wirken wie ihre Geschichte.
Unseren Plan, das prähistorische Museum zu besuchen, das einen guten Einblick in die lange und spannende Geschichte Korsikas bieten soll, verwerfen wir schnell wieder. Es war wohl nicht die beste Idee, Sartène mit dem Kinderwagen zu besuchen, denn zum Museum hinauf führen hunderte von Stufen.
Tipp: Rund um Sartène gibt es noch so viel zu entdecken, was wir leider mit unserem Wanderzwerg nicht alles schaffen konnten. Nirgendwo sonst auf Korsika findest du so viele prähistorische Stätten wie in der Region Sartenais, ganz besonders spannend sicherlich die Statuenmenhire der Megalither und die Turmbauten der Torreaner, zu erkunden unter anderem in der prähistorischen Stätte von Filitosa.
11. Tag: O là là Bonifacio!
Seit ich das erste Mal Fotos der wagemutig auf weißen Kreidefelsen balancierenden Stadt gesehen habe, war klar: Bonifacio will ich einmal im Leben besuchen!
Die Stadt hat aber auch alles, was es braucht, um jegliches Mittelmeer-Klischee zu erfüllen. Am Hafen schaukeln Boote vor bonbonfarbenen Häusern unter der wuchtigen Zitadelle, kopfsteingepflasterte schmale Gässchen schlängeln sich durch die mittelalterliche Altstadt, Wäsche hängt zum Trocknen vor den Balkonen. Und dann diese Ausblicke! An einigen Aussichtspunkten schaust du über die Steilklippen bis zum Leuchtturm von Pertusato. Und an klaren Tagen kannst du die Silhouette Sardiniens am Horizont ausmachen – die Insel ist hier gerade mal 12 Kilometer entfernt.
Dass der Bummel durch Bonifacio mit dem Kinderwagen eine ziemlich schweißtreibende Entscheidung war, merken wir spätestens beim Aufstieg in die Oberstadt. Auch hier geht es natürlich ziemlich touristisch zu, uns gefällt es aber richtig gut.
Um Bonifacio im schönsten Licht und aus einer anderen Perspektive zu erleben, tauschen wir am späten Nachmittag Kinderwagen gegen Trage und wandern auf dem Küstenpfad Campu Romanilu von Bonifacio aus in Richtung des Leuchtturm von Pertusato. Absolut empfehlenswert! Der Blick entlang der Steilküste und zurück auf die Stadt, bei der man ein bisschen Bammel hat, sie könnte jeden Moment ins Meer rutschen, ist wunderschön.
Tipp: Parken mit dem Wohnmobil in Bonifacio
Leider sind mittlerweile auf den Parkplätzen P1 und P2 am Hafen Wohnmobile verboten. Circa 600 Meter vom Hafen entfernt dürfen Wohnmobile auf dem Parkplatz der SPMB parken. Da es kaum andere Möglichkeiten gibt, verlangen die Betreiber stolze 12 EUR Parkgebühren am Tag. Falls du eine Bootstour über SPMB buchst, frage auf jeden Fall nach einem Parkrabatt!
12. Tag: Ins Wasser gefallen – Ein Tag Strandhopping
Route: 76 Kilometer
Campingplatz: Camping U Ponte Grossu (3 N.)
Lohnenswerte Zwischenstopps: Strände der Südostküste
Eigentlich war für heute ein ganz relaxter Strandhopping Tag geplant. Die Campingplätze rund um die Traumbuchten im Südosten der Insel bei Porto Vecchio haben jetzt im Oktober bereits geschlossen, weshalb wir auf der Durchreise zumindest die Strände Rondinara und Palompaggia ansteuern wollen. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wettergott gemacht – und ohne die korsischen Parkplatz Betreiber. Zum ersten Mal auf unserem Korsika Roadtrip regnet es in Strömen und wir merken einmal mehr, dass Korsika mit dem Wohnmobil ab und zu ganz schöne Hürden mit sich bringen kann.
Plage de Rondinara
Anders als im Wohnmobil Reiseführer beschrieben, prangt auch an diesem großen Strandparkplatz leider ein Verbotsschild für Wohnmobile. Er ist jetzt im Oktober sogar komplett mit einer Kette verschlossen. Während Marco im Camper wartet, laufe ich trotzdem kurz an den Strand, der jetzt in der Nebensaison und mit dem grauen Wetter allerdings ziemlich trostlos und ganz und gar nicht wie ein karibischer Traumstrand wirkt.
Wir streichen daher auch Palombaggia für heute und setzen beide Strände gedanklich auf unsere Wunschliste für den nächsten Roadtrip auf Korsika. Dann mit einem Aufenthalt auf dem im Oktober bereits geschlossenen Camping Rondinara.
Stattdessen steuern wir direkt den letzten Campingplatz unseres Roadtrips an: den wunderschönen, direkt am Fluss gelegenen Camping U Ponte Grossu am Fuß Bavella Massivs.
Update: Auf unserer letzten Korsika Reise haben wir tatsächlich 4 wunderbare Tage auf dem Campingplatz Rondinara und an der gleichnamigen, absolut herrlichen Bucht verbracht. Mit Sonne sieht die Welt doch gleich ganz anders aus 🙂
Tipp: Coole Outdoor-Aktivitäten im Bavella Gebirge kannst du über die Plattform Manawa* buchen
- Canyoning in der La Purcaraccia-Schlucht (Werbelink *)
- Beliebt ist auch die Pulischellu-Schlucht im Bavella Gebirge, in der Nähe von Solenzara (Werbelink *)
- E-Bike Verleih in Sari-Solenzara (Werbelink *)
13. Tag: Wanderung zum „Trou de la Bombe“ am Bavella Pass
Sorry, aber es muss schon wieder raus: Diese Straßen! Landschaftlich fühlen wir uns auf der Fahrt vom Campingplatz zur Bavella Passhöhe fast in einen kalifornischen Nationalpark versetzt – statt Bären kreuzen allerdings korsische Schweine und Ziegen unseren Weg. Die Wanderung zum „Trou de la Bombe“ (korsisch U Cumpuleddu), dem „Loch im Fels“, startet direkt am Pass, wo zwei Parkplätze zur Verfügung stehen.
Die Rundwanderung ist auf dem Hinweg – von einigen schönen Ausblicken zu Beginn abgesehen – eher ein wenig spektakulärer Waldspaziergang auf breitem Forstweg. Erst an der Abzweigung zum „Trou de la Bombe“ wird der Weg spannend und aussichtsreich, wir kraxeln über Stock und Stein – ein Pfad ganz nach unserem Geschmack und für mich mit dem Wanderzwerg in der Trage noch gut machbar. Nur am allerletzten Kletterstück zum Loch selbst passe ich, wir begnügen uns mit dem Blick von unten auf das 8 Meter große Loch im Fels.
Innerhalb weniger Minuten zieht plötzlich dichter Nebel auf und umhüllt die Felsen um uns herum. Ziemlich mystisch und toll anzusehen!
Der Rückweg ist etwas schöner und spannender als der Hinweg, unterwegs gibt’s nochmal einen schönen Aussichtspunkt zurück zum „Trou de la Bombe“.
Infos zur Wanderung „Trou de la Bombe“
- Start & Ziel: Parkplatz an der Bavella Passhöhe
- Länge: 6 km gesamt
- Anspruch: Bis auf die letzten (optionalen) Klettereinlagen einfach
- Tipp: Einkehrmöglichkeiten am Bavella Pass
Wer etwas zügiger unterwegs ist als wir oder nicht wandern möchte, kann noch bis ins wohl sehr schöne Bergdorf Zonza oder sogar bis zum Stausee Lac de l’Ospedale weiterfahren.
14. Tag: La vie est belle – vor allem auf Korsika im Oktober!
Unseren letzten Urlaubstag auf der Insel verbringen wir einfach mal mit Nichtstun. Morgens im Bett ausgiebig mit dem Wanderzwerg kuscheln, frühstücken bis zur Mittagszeit, über die Steine im Fluss hüpfen und bei einem Café im Restaurant des Camping U Ponte Grossu mit den netten Mädels an der Rezeption quatschen. Ja, das Leben ist schön hier auf Korsika! Und spätestens jetzt sind wir uns sicher, wir kommen wieder 🙂
Fazit: Unser Korsika Roadtrip im Oktober
Korsika hat uns jetzt im Oktober wirklich begeistert! Absolutes Wetterglück, ruhige Campingplätze, recht einsame Wanderwege und entspannt zu fahrende Straßen sind für uns definitiv ein Grund, auch den nächsten Besuch auf Korsika in der Nebensaison zu planen. Schade nur, dass es Campern in Bezug auf Parkplätze teilweise ziemlich schwer gemacht wird.
Begegnet sind wir ausschließlich freundlichen und hilfsbereiten Menschen, mit denen wir uns in den allermeisten Fällen englisch vor verständigen konnten. Ein paar Brocken französisch, um ein Gespräch höflich in der Landessprache zu beginnen, gehören für uns aber einfach (wie in jedem Land) dazu und brechen das Eis viel schneller.
Tipps für Korsika mit dem Wohnmobil
Mit der Fähre nach Korsika
Die Anreise nach Korsika mit dem Wohnmobil erfolgt mit der Fähre, meistens vom italienischen Festland aus. Häufige Fährverbindungen legen in Livorno, Savona oder Genua ab und steuern Bastia auf Korsika an. Die Überfahrt von Livorno nach Bastia ist meist die günstigste Variante, sie dauert tagsüber 4,5 Stunden.
Wir buchen sehr gerne über das Portal von directferries *, das die Routen und Preise der verschiedenen Anbieter (nach Korsika meist Corsica Ferries und Moby Lines) vergleicht. Im Oktober haben wir recht spontan gebucht, in der Hauptsaison können vor allem an den Wochenenden die Verbindungen ziemlich teuer und weit im Voraus ausgebucht sein.
Tipp: Schon beim Angebotsvergleich solltest du einige Daten deines Wohnmobils parat haben. Angegeben werden müssen Fahrzeuglänge, Fahrzeighöhe und das Fabrikat.
Mit dem Wohnmobil unterwegs auf Korsikas Straßen
Mit dem Wohnmobil auf Korsikas Straßen unterwegs zu sein, kann für die einen eine manchmal schweißtreibende Angelegenheit sein. Für die anderen ist es absoluter Roadtrip-Spaß 😉
Unsere Route war mit einem Kastenwagen mit 6,40 Meter Länge in der Nebensaison gut machbar. In der Hauptsaison mit viel Verkehr sind auf manchen Strecken (z.B. in den Calanches de Piana oder im Asco Tal) sicherlich Nerven aus Stahl gefragt.
Generell sind die T-Straßen meistens sehr gut ausgebaut und mit dem Wohnmobil überhaupt kein Problem. Die D-Straßen sind dagegen oft schmale und kurvenreiche Berg- und Küstenstraßen. Für eine gute Übersicht, welche Straßen du auf Korsika mit dem Wohnmobil befahren kannst, verweise ich gerne auf die Karte von Paradisu.de.
Fakt ist: Je kleiner der Camper, desto einfacher. Korsika ist ohne Zweifel ein Paradies für VW-Busse und Co. – denn diese haben die wenigsten Probleme auf engen Straßen, auf Parkplätzen mit Höhenbeschränkung und passen auf alle Campingplätze.
Beste Reisezeit für Korsika
Wie schon mehrmals erwähnt – wir sind große Fans der Nebensaison! Solange wir es mit unserem Wanderzwerg noch können, meiden wir die Hauptsaison Juli und August.
Für uns war Korsika im Oktober ziemlich perfekt: Tolles Wetter mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, ein noch warmes Meer, nur ein einziger Regentag. Ruhige Campingplätze, recht einsame Wanderwege und entspannt zu fahrende Straßen. Auch der Frühling auf der Insel muss wunderschön sein, wenn die Macchia blüht und duftet!
Einige Campingplätze waren zwar bereits geschlossen, es finden sich aber noch genügend geöffnete Plätze, für einen ausgiebigen Roadtrip auf der Insel. In der Nebensaison gibt’s genügend Platz auf den Plätzen und in den sanitären Anlagen.
Insgesamt würden wir die Monate Mai bis Mitte Juni oder September bis Mitte Oktober als beste Korsika Reisezeit ansehen.
Zum Weiterlesen:
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Hallo Ihr Beiden,
euer Reisebericht ist toll und inspirierend. Was mir fehlt ist eigentlich der Tourenverlauf auf einer Karte?
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
lieben Dank für dein Feedback und das Lob!
In der letzten Zeit haben wir unsere Google Maps Karten bewusst nicht mehr verlinkt weil ich denke, dass das doch mit das Schönste an jedem individuellem Roadtrip ist – für sich selbst eine anfangs leere Karte mit Route, Pins und Highlights je nach Vorliebe befüllen 🙂
Daher im Artikel nur unsere grobe Route als Grafik und sehr detailiert beschrieben im Text.
Im September fahren wir erneut nach Korsika, da krame ich unsere persönliche Google My Maps Karte wieder raus – und vielleicht stelle ich sie danach online 🙂
Viel Spaß bei der Planung und eine tolle Reise wünschen wir!
Viele Grüße, Lisa
Wir fahren in diesem Jahr das sechste Mal nach Korsika. Zuvor sind wir dort die Fernwanderwege gegangen (GR 20 und alle Mare a Mare). Das war jedesmal ein grandioses Ereignis und absolut eindrucksvoll. In diesem Jahr geht es nun mit unserer selbstgebauten Pickup-Kabine Ende September für 3 Wochen auf einen Roadtrip auf die Insel der Schönheit.
Eure Routenbeschreibung ist absolut nachahmenswert, ich denke, wir werden sie auch gegen den Uhrzeigersinn fahren. Den ein oder anderen genannten Campingplatz kennen wir auch schon, die anderen werden wir dann wohl auch anfahren 🙂
Auch wir haben über Directferries gebucht, ein wirklich ehrliches Portal.
Danke für eure Infos und euch noch viele schöne Touren mit eurem „Wanderzwerg“.
Liebe Sabine,
richtig cool, dass ihr alle Fernwanderwege gegangen seid! Vor allem vor dem GR20 hätte ich doch riesigen Respekt…
Eine selbstausgebaute Pickup-Kabine hört sich genial an, damit liebäugle ich auch schon immer (zumal wir ja ein Toyota Autohaus haben und der Hilux prädestiniert dafür wäre 😉 …)
Wünsche euch ganz viel Spaß auf eurer Tour – vielleicht begegnen wir uns sogar, werden voraussichtlich auch Ende September wieder nach Korsika fahren – juhu!
Liebe Grüße, Lisa
Danke für den tollen Bericht! Korsika haben wir schon ewig auf der Bucketlist, haben es aber noch nie dorthin geschafft.
Ich glaube, jetzt müssen wir es endlich mal machen. Ist für 2023 eingeloggt. Danke für die Inspiration und die Infos!
Liebe Grüße
Micha
Hallo Micha,
vielen lieben Dank für deine Nachricht, wir wünschen euch ganz viel Spaß auf der Insel – haben Korsika für dieses Jahr auch schon wieder fest eingeplant 🙂
LG, Lisa