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Frühlingsbunte Blütenteppiche und urige Almhütten auf den sattgrünen Wiesen, gigantische Ausblicke in die Dolomiten und eine leckere Einkehr, die den strammen Aufstieg durch die Peitlerscharte belohnt. All das erwartet uns auf unserer Wanderung rund um den Peitlerkofel im Naturpark Puez-Geisler.
Da die Peitlerkofel Umrundung definitiv zu unseren persönlichen Highlight-Wanderungen in den Dolomiten zählt, wollen wir sie dir in diesem Artikel genauer vorstellen.
Gewandert im Juni 2021, Artikel zuletzt aktualisiert im März 2023.
Tourdaten Peitlerkofel Umrundung
- Start & Ziel: Parkplatz Würzjoch (Tagesgebühr 5 €)
- Länge: 13 km
- Höhenmeter: 640 hm
- Schwierigkeit: mittelschwer, Trittischerheit und etwas Kondition erforderlich
- Einkehrmöglichkeiten: Munt de Fornella, Ütia Vaciara, Ütia de Göma
- Tipp: Wanderstöcke können auf dieser Tour hilfreich sein – vor allem bei Altschneefeldern (wie bei unserer Tour Ende Juni). Ebenso ggf. Grödel. Kläre gerade im Frühsommer unbedingt die Bedindungen ab!
⇒ Unsere Route auf komoot zum Nachwandern
Nachdem wir die markanten Gipfel des Peitlerkofels während unseres Wanderurlaubs im Lüsner Tal bereits ausgiebig aus der Ferne bewundern konnten, wollen wir den Berg heute endlich zu Fuß erkunden. Rauf auf die Doppelgipfel des Peitlerkofel werden wir es zwar nicht mehr schaffen – dafür saßen wir viel zu lange beim leckeren Frühstück. Stattdessen geht’s einmal rundherum um die prominenten Zacken im Naturpark Puez-Geisler.
Der Peitlerkofel im Naturpark Puez-Geisler
Am nördlichen Rand des Naturparks Puez-Geisler ragt die markant zackige Doppelspitze mit kleinem (2.813 m) und großem Peitlerkofel (2.875 m) in Alleinstellung über dem Würzjoch auf. Der Peitlerkofel gilt als nordwestlicher „Eckpfeiler“ der Dolomiten und als hervorragender Aussichtsberg. Umgeben wird er von den berühmten Peitlerwiesen, die uns jetzt im Frühsommer mit ihrem Blütenmeer ganz besonders begeistern.
Als Teil der Südtiroler Dolomiten wurde der Naturpark Puez-Geisler 2009 in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen und gehört darüber hinaus zum europaweiten Schutzgebiet Natura 2000, das vorrangig den Schutz der Lebensräume sowie der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten zum Ziel hat.
Dolomiten Spektakel: Unsere Wanderung um den Peitlerkofel
Schon die Anfahrt zum Würzjoch Pass durch das enge Lüsner Tal ist ein Highlight. Neben uns rauscht der Lasankenbach, die Auswirkungen der Naturgewalten durch die letzten Unwetter sind noch deutlich sichtbar. Am Würzjoch wartet ein großer kostenpflichtiger Parkplatz, der auch jetzt in der Nebensaison schon gut besucht ist.
Wir starten unsere Peitlerkofel Umrundung auf einer breiten Forststraße leicht ansteigend und gemütlich in Richtung der Munt de Fornella Hütte. Schon auf diesen ersten Metern nimmt uns die Landschaft voll und ganz für sich ein und wir freuen uns riesig darauf, welche landschaftlichen Highlights uns auf unserer Wanderung heute noch erwarten werden.
Als ersten Wegpunkt erreichen wir die vor allem bei Familien beliebte Hütte Munt de Fornella, die in 1A Lage direkt unter den zackigen Peitlerkofel-Gipfeln liegt. Ein Ziel, das wir mit unserem Wanderzwerg ganz bestimmt noch einmal ansteuern werden. Heute wollen wir uns eine Einkehr aber erstmal verdienen!
Vor der Almhütte biegen wir rechts ab auf den Wanderweg 8A und nehmen die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn in Angriff. Denn so meistern wir den Aufstieg zur Peitlerscharte, wo uns heute noch ziemlich viel Schnee erwarten wird, gleich zu Beginn der Wanderung.
Hier unten ist von Schnee zum Glück erstmal weit und breit nichts zu sehen. Es ist Ende Juni und um uns herum blühen die Almwiesen mit blauen Enzianen, gelben Trollblumen und weißer Silberwurz. Die Frühsommersonne wärmt unsere Haut und unser Gemüt. Wie gut es einfach tut, in den Bergen unterwegs zu sein! Nach dem schier endlosen Corona-Lockdown haben wir das Gefühl, endlich mal wieder so richtig durchatmen und genießen zu können.
Nach einigen hundert Metern geht der Schotterweg in einen schmalen Pfad über, es wird karger, felsiger und etwas geröllig, der Ausblick reicht weit hinunter ins Tal.
Aufstieg durch die Peitlerscharte
Der Aufstieg durch die Peitlerscharte beginnt traumhaft schön. Da hier auch Wanderer von anderen Wegen auf die Route stoßen, wird es zwar merklich voller, insgesamt sind wir Ende Juni aber noch in der ruhigeren und angenehmen Nebensaison unterwegs.
Falls du ein Vesper dabei hast, kannst du dir hier schon ein gemütliches und sonniges Plätzchen für deine Rast suchen. Denn oben auf der zugigen Scharte kann es ganz schön frostig und windig werden.
Über schmale Pfade steigen wir knapp 300 Höhenmeter nach oben, wobei einige Felsen und geröllige Abschnitte überwunden werden müssen. Ein etwas anspruchsvollerer Weg ganz nach unserem Geschmack – für trittsichere Wanderer aber überhaupt kein Problem. Trotz der Kargheit der Scharte blüht es um uns herum farbenfroh. Herrlich!
Wir überwinden einige felsige Abschnitte
Langsam verstehen wir den Tipp unserer Gastgeberin Isolde, den Aufstieg durch die Peitlerscharte zu Beginn der Wanderung in Angriff zu nehmen. Denn plötzlich wandern wir mitten in einem Altschneefeld, was zwar aktuell nicht gefährlich ist aber dennoch ganz schön Konzentration erfordert. Und nach unten ganz bestimmt eine ziemliche Rutschpartie wäre! Wanderstöcke sind hier absolut hilfreich und auch Grödel wären für besseren Halt eventuell nicht verkehrt gewesen.
Oben angekommen, genießen wir erstmal ausgiebig den Ausblick von der Peitlerscharte auf 2.357 m – dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung. Wir blicken über die sattgrünen, mit Blumen und Hütten gesprenkelten Almwiesen bis zu den zackigen Gipfeln der Dolomiten – ein Traum!
Von hier aus hast du die Möglichkeit, zum kleinen (2.813 m) und großen (2.875 m) Peitlerkofel Gipfel aufzusteigen (bitte informiere dich über die Anforderungen). Wir entscheiden uns gegen den Aufstieg und für die ab jetzt etwas gemütlichere Runde rund um den Peitlerkofel (Wanderweg Nr. 35).
Da einige Wanderer zu den Gipfeln aufsteigen, Richtung Schlüterhütte in Villnöss oder nach Campill im Gadertal weiterwandern, wird es bergab schon wieder deutlich ruhiger. Der Abstieg von der Peitlerscharte ist erstmal noch ziemlich steil und geht etwas in die Knie. Ist dieser Abschnitt aber geschafft, wandern wir fast eben und gemütlich durch die herrlich blühende Almenlandschaft, die schroffen Dolomiten immer im Blick. Wie in die Wiese gestreut wirken die vielen hübschen Almhütten, die teilweise richtig schön angelegt und dekoriert sind. Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch an der wir uns kaum sattsehen können.
Insgesamt knapp 8 Kilometer sind wir schon unterwegs, als die bewirtschaftete Ütia Vaciara (2.110 m) vor uns auftaucht. Höchste Zeit für eine gemütliche Einkehr mit leckeren Schlutzkrapfen und Hüttenmakkaroni 🙂
Satt und zufrieden genießen wir bis zum Gömajoch auf 2.109 m zum letzten Mal den Blick über die Almwiesen auf dieser Seite des Peitlerkofels, bevor wir uns an den für uns persönlich erstmal weniger spannenden Abstieg durch den Wald machen. Unterwegs bietet die Ütia de Göma noch eine Möglichkeit zur Einkehr.
Gegen Ende der Tour, wieder unterhalb der Peitlergipfel, wird die Landschaft nochmal richtig malerisch. Der Pfad schlängelt sich durch riesige Felsen und einen urigen Wald, immer wieder blitzt der Peitlerkofel hindurch. Und obwohl wir schon knapp 13 Kilometer und einige Stunden unterwegs sind, erreichen wir doch irgendwie viel zu früh wieder die Munt de Fornella Hütte, an der wir zurück zum Parkplatz abbiegen.
Definitiv hat sich die Wanderung um den Peitlerkofel ganz schnell in unsere Herzen geschlichen und ist eine der schönsten Touren, die wir bisher in den Alpen erleben durften!
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