Ach Meran! Du schaffst es echt immer wieder, uns um den Finger zu wickeln… Ist aber auch wirklich kein Wunder, wir lieben halt einfach den Mix aus mediterranem Lebensgefühl und alpinem Charme. Morgens mit Blick über die Weinreben aufwachen, mittags die grandiose Bergwelt erkunden und Abends einen Aperol unter Palmen in Meran genießen, bevor die Schlutzkrapfen zum Abendessen rufen. Für uns gibt es kaum einen schöneren Ort, um Wandern und Genießen zu verbinden.
⇒ Unsere Tipps für einen aktiv-entspannten Kurzurlaub in und um Meran findest du bereits hier
Heute nehmen wir dich mit auf einige tolle Wanderungen rund um Meran und im Meraner Land! Selbstverständlich inklusive leckerer Einkehrtipps für die Genießer unter uns 🙂 Bist du dabei?
Die Hirzer Almenrunde – ein Paradies für Genusswanderer!
Eine unserer liebsten Wanderungen führt auf dem Hirzer Almenweg durch herrliche, teils hochalpine Natur und zu tollen bewirtschafteten Almen in den Sarntaler Alpen. Begleitet von rosa Alpenrosen im Überfluss, kleinen Bächlein und genialen Ausblicken. Die Hirzer Seilbahn bringt einen von Saltaus im Passeiertal ruckzuck rauf zur Bergstation Klammeben auf 1.980 m, von wo aus verschiedene Wanderwege starten.
Von der Bergstation Klammeben starten wir auf einem gemütlich breiten Weg zur Hirzerhütte, wo uns niedliche Alpakas begrüßen. Nach der obligatorischen Knuddelpause locken blühende Almwiesen zum Aufstieg. Vorbei an der Tallner Alm wandern wir auf dem Almenweg 2B – ein schöner und einfacher Steig, der uns rauf zur Rotmoos auf 2.250 m führt.

Zwischen Juni und August blühen rundherum die Alpenrosen, dazwischen blaue Enziane, gelbe Dotterblumen und weißer Gletscherhahnenfuß – einfach nur herrlich! Dagegen wirkt die hochalpine Landschaft auf der Rotmoos ziemlich karg und schroff, aber keinesfalls weniger faszinierend. Wer höher hinaus will, kann von hier aus die Gipfel von Pfandlspitz (2.538 m) und Alplerspitz (2.748 m, schwer, nur erfahrene Wanderer!) erklimmen.

Für uns Genusswanderer geht’s dagegen auf dem Almenweg 2B zwischen weidenden Kühen, über kleine Bächlein und teilweise etwas holprig-steinig schon wieder bergab. Besonders die Mahdalm (1.990 m – unser Tipp ♡), aber auch die Hintereggalm (1.970 m) eignen sich perfekt für die Mittagspause, beide bieten hervorragende Küche – vom Ausblick ganz zu schweigen!
Als nächstes Genuss-Highlight wartet die Gompm Alm (1.808 m), die man auf recht steinigem Weg bergab durch den Wald erreicht. Hier finden oft Events statt, gekocht wird ebenfalls auf höchstem Niveau und in den Töpfen landen ausschließlich regionale, qualitativ hochwertige Zutaten.
Ab der Gompm Alm gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Rückweg. Unser liebster – wenn auch ziemlich schweißtreibend – führt auf einem steilen Wiesenpfad wieder rauf zu Resegger Alm und Hirzerhütte (wo du nochmal Alpakas knuddeln und leckeren Kaiserschmarrn zum Nachtisch verdrücken kannst). Alternativ dazu führt eine Forststraße hinauf zur Bergstation Klammeben oder hinunter zur Mittelstation nach Prenn.
- Start & Ziel: Bergstation Klammeben
- Anfahrt: mit dem Auto ins Passeiertal bis Saltaus oder alternativ mit dem Bus (Haltestelle direkt neben der Seilbahnstation)
- Parken: an der Hirzer Seilbahn
- Länge: ca. 9 km
- Höhenmeter: ca. 430 hm
- Höchster Punkt: Rotmoos auf 2.250 m
- Anspruch: einfach – mittel
- Einkehrmöglichkeiten: zahlreich (oben verlinkt) und mega lecker!
- Familientauglichkeit: Eine super Wanderung um Meran mit Kindern. Auf dem Fernwanderweg E5 ist die Hintereggalm mit Spielplatz von der Bergstation Klammeben aus sogar problemlos mit dem Kinderwagen erreichbar.
⇒ Hier gibts die Tour zum Nachwandern auf Komoot
Die 1000-Stufen-Schlucht auf dem Meraner Höhenweg
Eine geniale Etappe des Meraner Höhenweg und wieder eine Wanderung, die uns absolut begeistert! Weite Ausblicke ins Etschtal und auf die Ötztaler Alpen, ein Wasserfall, die abenteuerlichen Stufen und Hängebrücken der 1.000-Stufen-Schlucht, wunderschöne Kulturlandschaften und eine tolle Einkehrmöglichkeit lassen unsere Herzen höher schlagen.
Von der Bergstation der Texelbahn Partschins steigen wir noch ein kurzes Stück rauf zum Gasthof Giggelberg, bevor wir auf den Meraner Höhenweg mit der Nr. 24 starten. Trotz usseligem Nieselregen begeistert uns die Wanderung von Anfang an! Der Pfad führt durch Wald vorbei an Wiesen und Bergbauernhöfen, wir genießen die Aussicht ins Tal genauso wie die vielen Details am Wegesrand.

Irgendwann verrät uns ein Infoschild, dass wir nun die 1.000-Stufen-Schlucht erreichen. Weil ziemlich neu eine spektakuläre Hängebrücke gebaut wurde, die einen kleinen Teil der Stufen überspannt, sind mittlerweile wohl ein paar weniger zu überwinden. Sei´s drum. Die Schlucht mit ihren in den Fels gehauenen Treppen, schmalen Pfaden und Holzstegen – teilweise mit Seilen gesichert – bleibt anstrengend zu durchqueren, macht riesigen Spaß und ist alles in allem wirklich gut begehbar.
Die Einkehr im Hofschank Pirchhof haben wir uns im Anschluss auf jeden Fall mehr als verdient, die Aussicht und die ersten Sonnenstrahlen des Tages bekommen wir kostenlos dazu. Perfekt! Nach dem Hofschank geht es ohne große Steigung und ziemlich gemütlich weiter zur Bergstation der Seilbahn Unterstell, mit der wir zurück ins Tal schweben.
Ausblick und leckere Knödel genießen im Hofschank Pirchhof
- Start: Bergstation Texelbahn Partschins
- Ziel: Bergstation Unterstell-Naturns
- Tipp: an der Seilbahn Unterstell-Naturns parken und gleich morgens mit dem Bus nach Partschins fahren. So musst du abends nicht auf den nächsten (vollen) Bus warten
- Länge: ca. 9 km
- Höhenmeter: Aufstieg ca. 450 hm, Abstieg ca. 700 hm
- Max. Höhe: 1.585 m
- Anspruch: mittel, die Stufen haben es schon ganz schön in sich
- Einkehrmöglichkeiten: unser Tipp ist der Hofschank Pirchhof
- Familientauglichkeit: Geeignet für lauffreudige Kinder, die Spaß an Stufen und Hängebrücken haben. Der Linthof bietet viel Platz zum Toben, während die Eltern auf der großen Sonnenterrasse entspannen
⇒ Diese Tour haben wir leider nicht aufgezeichnet. Auf dem Bergwelten-Portal findest du die GPS Daten zum Download
Von Hochmuth über den Hans-Frieden-Weg, Algunder Waalweg und Tappeinerweg nach Meran
„Von allem Ebbes“ würden wir bei uns im Ländle sagen 😉 . Denn unsere selbst kreierte Runde verbindet ein paar tolle Wander-Highlights im Meraner Land als Tageswanderung. Nämlich den Hans-Frieden-Weg als Stück vom Meraner Höhenweg, eine Fahrt mit dem coolem Korblift, den Algunder Waalweg und den Tappeinerweg zurück nach Meran.
Da wir nicht zum Ausgangspunkt zurückwandern wollen, fahren wir morgens mit dem Bus nach Dorf Tirol und schweben von dort bequem mit der Seilbahn rauf auf die Bergstation Hochmuth (1.400 m). Hier erwartet uns Highlight Nr. 1: Der Hans-Frieden-Weg – gleichzeitig ein Stück des Meraner Höhenwegs, auf dem wir in einer knappen Stunde mit genialen Ausblicken bis zur herrlich gelegenen Leiteralm wandern. Der schmale Weg ist wirklich spektakulär: links der Abgrund, rechts die steilen Felswände unter der Mutspitze, unser Blick reicht über das Etschtal, auf die Vinschgauer Bergwelt und bis zu den Dolomiten.

Angekommen auf der Leiteralm ist es zwar noch zu früh für eine Einkehr, eine kurze Rast lohnt sich aber auf jeden Fall. Der nächste Wegabschnitt hinunter nach Vellau könnte natürlich auch gewandert werden – wir empfehlen aber die spaßige Fahrt mit dem historischen Korblift hinunter nach Vellau. Unser Highlight Nr. 2 der Route.

Von Vellau aus laufen wir über den mit 26A markierten Weg rund eineinhalb Stunden hinunter nach Mitterplars, wo wir in den Algunder Waalweg einsteigen. Diese Strecke könntest du alternativ bequem mit dem Sessellift zurücklegen.
Völlig zurecht wird der Algunder Waalweg oft als einer der schönsten bezeichnet. Uns gefallen vor allem die weiten Ausblicke ins Etschtal, auf Algund und auf Schloss Tirol, die vielen Weinreben und die netten Details am Wegesrand. Und natürlich die absolut empfehlenswerte Einkehr im Restaurant „Leiter am Waal“. In Gratsch geht der Waalweg direkt in den beliebten Tappeinerweg über, der dich mitten ins Merans Altstadt führt.
Auf dem Tappeinerweg haben wir übrigens noch einen tollen Restaurant-Tipp für dich: Die Saxifraga Stub´n. Recht hochpreisig, aber trotzdem eines unserer Lieblingsrestaurants in Meran!
- Start: Bergstation Hochmuth
- Ziel: Altstadt Meran
- Anfahrt: mit dem Bus zur Seilbahnstation in Dorf Tirol
- Länge: ca. 14 km
- Höchster Punkt: 1.530 m
- Anspruch: mittel, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist auf dem schmalen Hans-Frieden-Weg nötig
- Einkehrmöglichkeiten: Gasthof Hochmuth, Leiteralm, Leiter am Waal, Saxifraga Stubn Meraner Altstadt
⇒ Leider haben wir diese Route nicht aufgezeichnet
Alternative zur obigen Wanderung:
Eine Alternative (ohne den Algunder Waalweg) haben wir auf Südtirol Kompakt entdeckt. Anja empfiehlt, in Plars zu starten und mit Sessellift + Korblift hinauf zur Leiter Alm zu fahren. Auf dem Hans-Frieden-Weg geht´s zum Gasthof Hochmuth, wo man etwas unterhalb in den Vellauer Felsenweg (Schwindelfreiheit und Trittsicherheit!) einsteigt. Am Ende des Felsenwegs auf der Nr. 25 Richtung Vellau (Einkehrtipp ist der toll gelegene Gasthof Oberlechner). Von dort zur Bergstation des Sessellift und mit diesem zurück zum Ausgangspunkt.
Übrigens können wir auch Anjas Wanderführer „Seen und Wasserfälle in Südtirol“ Werbelink Amazon* sehr empfehlen! Aus diesem Buch stammt unser nächster Wandertipp:
Wanderung zum Seebergsee im Wanser Tal
Ein kleiner Bergsee, eine urige Alm, ein toller Steig durch den Wald und als Belohnung leckerer Kaiserschmarrn in der wunderbaren Wanser Alm. Das sind die Zutaten, die diese Wanderung für uns so besonders machen. Dazu kommt die etwas abgelegene Lage im Wanser Tal, ein ruhiges und beschauliches Seitental des Passeiertals am Jaufenpass. Zugegeben, der Start der Wanderung liegt mit 30 km Entfernung von Meran nicht gerade ums Eck. Aber schon die Anfahrt durch das Passeiertal und ein paar Kurven rauf auf den Jaufenpass lohnt sich 🙂

Los geht´s auf einem Pfad (Nr. 15) zwischen Wald und Wiesen, bis wir auf einer Holzbrücke einen Gebirgsbach überqueren und leicht ansteigend immer weiter ins Tal hinein wandern. Die Seebergalm ist gut ausgeschildert, verlaufen kann man sich kaum. Es ist unglaublich still hier im Seebergtal, wir begegnen lediglich einer Handvoll Menschen, dafür umso mehr Kühen.
Angekommen auf der total urigen Seebergalm (1.712 m) begrüßt uns Albert, ein kernig herzlicher Almwirt. Statt eisigem Quellwasser mit frischer Bergminze hätten wir uns wahrscheinlich eher für einen heißen Tee entscheiden sollen, denn es ist bitterkalt. Selbst Albert hat heute, wie er uns augenzwinkernd erzählt, seine langen Unterhosen an. Mitten im Juli wohlgemerkt! Ansonsten ist ihm im Corona-Jahr 2020 nicht so sehr nach Lachen zumute. Einsam fühlt er sich hier oben, wo dieses Jahr (abseits der Touristen-Hotspots) kaum Wanderer vorbeikommen. Und so wartet er mit Hund und Ziegen auf bessere Zeiten.

„Wenn ihr oben am See seid, kommt die Sonne raus“, verspricht uns Albert zum Abschied. So recht glauben können wir das zwar nicht, aber als wir nach einigen weiteren Höhenmetern ziemlich unverhofft vor dem kleinen Seebergsee – einem Südtiroler Naturdenkmal – stehen, schaffen es tatsächlich ein paar Strahlen durch die Wolkendecke. Danke Albert!


Vom See aus wandern wir weiter Richtung Wanser Alm, erst noch ein Stückchen bergauf, dann auf dem richtig tollen Jägersteig über Pfade, Stufen und Treppen ziemlich steil bergab. Die Wanser Alm liegt wunderschön im Talschluss, ist liebevoll hergerichtet und das Essen schmeckt hervorragend! Wir können uns von diesem Fleckchen Südtirol gar nicht losreißen, weshalb wir noch eine kleine Zusatzschlaufe auf dem Weg 14B wandern, mit weiten Ausblicken ins Passeiertal.

Der Rückweg zum Parkplatz am Wannser Hof führt bequem über eine breite Forststraße, vorbei am Naturdenkmal Wanser Moos.
- Start & Ziel: Wannser Hof
- Länge: ca. 9 km
- Höhenmeter: ca. 500 hm
- Höchster Punkt: 1.850 m
- Anspruch: mittel (auf dem Jägersteig ist Trittsicherheit gefragt)
- Einkehrmöglichkeiten: Seebergalm (sehr rustikal und urig, eher nur für Getränke), Wanser Alm (Tipp ♡)
- Familientauglichkeit: Für trittsichere Kinder geeignet. Über den Fahrweg (unser Rückweg) ist die Wannser Alm mit geländetauglichem Kinderwagen zu erreichen.
⇒ Hier gibt’s die Tour zum Nachwandern auf Komoot
Almenwanderung am Vigiljoch
Neben dem idyllischen St. Vigilius Kirchl, üppigen Alpenrosen und zutraulichen Haflingern am Weg ist für uns das Hochplateau unter dem Hochjoch das Highlight dieser Wanderung.
Mit Seilbahn und Einersessellift schweben wir erstmal ganz gemütlich von Lana aus rauf zum Gasthaus Sessellift (1.814 m). Schon die Fahrt mit dem kleinen Lift entschleunigt total und stimmt uns ein auf eine wunderbare Wanderung. Auf einem breiten Weg laufen wir zum Vigiljocher Kirchl, das fotogen auf einem Hügel thront. Im Sommer weiden unterhalb vom Kirchlein zutrauliche Haflinger.
Wir steigen durch einen ziemlich gerodeten und trostlos wirkenden Wald nach oben, einzig die Ausblicke auf die Dolomiten sind ein kleines Highlight auf diesem Streckenabschnitt. Irgendwann wird der Weg zum schönen Pfad, der Wald wirkt gesünder und uns umgeben unzählige Alpenrosen. Leider querst du auch zweimal riesige Stromtrassen, was natürlich nicht ganz so idyllisch ist.

Aus dem Wald heraus, erreicht man ziemlich unvermittelt eine offene Wiese voll blühender Enziane. Nicht mehr weit, aber weiterhin schön zu laufen, ist es jetzt bis zur toll gelegenen Naturnser Alm. Etwas Geduld muss man mitbringen, denn auch von Aschbach aus kommen viele Wanderer und vor allem Mountainbiker hier rauf und die Terrasse ist oft voll besetzt.

Nach einer leckeren Einkehr kommt der für uns beste Teil der Wanderung. Wir steigen über der Naturnser Alm auf einem Pfad durch Zirbelkiefer weiter nach oben Richtung Hochwart (9B) und erreichen ein wunderschönes hochalpines Plateau. Um uns herum blühen Alpenrosen und Enziane, in einigen Tümpeln spiegeln sich Tannen und Berge. Von hier könnte man (mit genügend Zeit und Kondition!) auf den Hochwart aufsteigen oder ihm zumindest, je nach Lust und Laune, noch ein bisschen entgegengehen. Wir allerdings schlagen den Weg Nr. 9 nach links ein und wandern nun mit genialem Dolomitenblick auf dem „Alpenrosenweg“ weiter.
Auf einer Weide halten wir uns rechts Richtung Bärenbadalm, Weg Nr. 2 führt jetzt stetig bergab. Zuerst geht das auch ganz gut, allerdings wird der Abstieg zur Alm gefühlt jedes Jahr schlechter. Gute Bergschuhe und Trittsicherheit sind hier ein Muss, Spaß macht dieser Abschnitt weniger.
Auch auf der Bärenbadalm lohnt sich eine Pause, schon alleine um den Blick bis in die Dolomiten zu genießen! Bis zur Bergstation der Seilbahn geht es jetzt nur noch bergab, entweder auf der Fahrspur oder abkürzend auf beschilderten Pfaden, dem „Quellenweg“ und zum Schluss auf einem angenehmen Waldweg.
- Start: Lana, mit Seilbahn und Sessellift zum Gasthaus Sessellift
- Ziel: Bergstation Seilbahn Vigiljoch
- Länge: ca. 13 km
- Höhenmeter: Aufstieg ca. 310 hm, Abstieg ca. 640 hm
- Max. Höhe: ca. 2.000 m
- Anspruch: mittel, der Abstieg zur Bärenbad Alm ist enorm schlecht zu laufen
- Einkehrmöglichkeiten: Naturnser Alm, Bärenbad Alm
- Alternative für Familien mit kleineren Kindern: Eine gemütliche Runde führt vom Gasthaus Sessellift über die tolle Gampl Familienalm mit großem Spielplatz, Trampolin & Streichelzoo zum St. Vigilius Kirchlein und zur Schwarzen Lacke mit dem Gasthaus Seespitz.
⇒ Die Route zum Nachwandern auf Komoot
Partschinser Wasserfall und der Dursterhof
Ganz schön eindrucksvoll zeigt sich der Partschinser Wasserfall nach dem schneereichen Winter und Frühjahr 2021. Unsere Kollegin schwärmt uns schon seit Ewigkeiten vom Dursterhof vor, so dass wir ihn jetzt endlich mal selbst besuchen wollen.
Mit der Texelbahn fahren wir mal wieder rauf zur Bergstation Giggelberg. Heute allerdings gehen wir nicht in Richtung 1000-Stufen-Schlucht, sondern starten gleich auf einem schönen Pfad bergab in Richtung Wasserfall (Markierung 2B). Zweimal kreuzen wir die Straße, gehen ein Stück an ihr entlang (Markierung 8) und vorbei an der Elisabethquelle (aus der natürlich – wie sollte es anders sein – die liebe Sisi im Jahr 1897 getrunken hat), bevor wir wieder auf einem Pfad abkürzen können.

Nach einer Brücke geht´s auf dem Pfad 8B teilweise ziemlich steil bergab bis zum Gasthaus Wasserfall. Hier darfst du keinesfalls den Abstecher zur Plattform verpassen, auf der man den gewaltigen Wassermassen ganz nahe kommt.
Nach dem Gasthaus folgen wir weiter Pfad 8B und bei schwülen 30 Grad genießen wir die feine Wasserfall-Dusche, die uns begleitet. Auf der folgenden Asphaltstraße könnten wir bis zum Dursterhof weiterlaufen. Weil uns das aber zu langweilig erscheint, entscheiden wir uns für den spannenderen aber problemlos zu laufenden Pfad Nr. 26, der uns ebenfalls direkt zur Jausenstation führt.
Bekannt ist der Dursterhof auch als „Himbeerhof“, denn ab Juni gibt’s hier vieles rund um das süße Früchtchen – unter anderem Himbeerkuchen, Saft oder Marmelade. Auch die ausgefallene und ideenreiche Bauweise ist wirklich sehenswert!
Hinunter zur Talstation zieht es sich nach der Einkehr ziemlich, der Abstieg in Serpentinen geht in die Knie und ist nicht ganz so schön zu laufen.
- Start & Ziel: Seilbahn Texelbahn Partschins
- Länge: knapp 7 km
- Höhenmeter: Aufstieg ca. 100 hm, Abstieg ca. 930 hm
- Höchster Punkt: Bergstation Giggelberg auf 1.565 m
- Anspruch: einfach – mittel, die Pfade können teilweise etwas rutschig sein. Das Bergab-Wandern geht ganz schön in die Knie
- Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Wasserfall, Dursterhof (Tipp!)
⇒ Die Tour zum Nachwandern auf Komoot
Auf dem Meraner Höhenweg zur Nasereithütte und ins Zieltal
Und wieder einmal zieht es uns auf den südlichen Meraner Höhenweg. Mit der Texelbahn gondeln wir von Partschins rauf zur Bergstation Giggelberg, von wo aus uns ein durchweg toller und einfacher Waldpfad in rund einer Stunde (knapp 3 km) zur neuen Nasereithütte führt.
Schön schattig, aber dennoch mit viel Aussicht hinunter ins Etschtal und in die umliegende Bergwelt folgen wir immer dem Meraner Höhenweg Nr. 24. Raus aus dem Wald fällt uns fast die Kinnlade herunter, so schön ist der Blick zur Nasereithütte und in die Landschaft. Kaum zu glauben, dass wir uns nur auf rund 1.500 Metern befinden – denn die Natur wirkt hier richtig hochalpin und wild.

Wenn du nach einer ausgiebigen Pause in der sehr sympathischen Nasereithütte noch keine Lust auf den Heimweg hast, lohnt sich die Wanderung ins landschaftlich wunderschöne Zieltal. Da wir dieses Jahr mit unserem erst 3 Monate alten Wanderzwerg unterwegs sind, laufen wir nur noch ein Stück Richtung Wasserfall und drehen ziemlich bald um. Die Tour zur auf 2.198 m liegenden Zielalm (nicht bewirtschaftet) oder sogar bis zur Lodnerhütte (2.295 m, 1.062 hm) steht definitiv noch auf unserer Wunschliste!

Zurück folgt die Wanderung demselben Weg.
- Start & Ziel: Seilbahn Texelbahn Partschins
- Länge: 6 km
- Höhenmeter: ca. 270 hm
- Höchster Punkt: 1.670 m
- Anspruch: einfach
- Einkehrmöglichkeiten: Nasereithütte
⇒ Die Route zum Nachwandern auf Komoot
Hoch über dem Versagt Stausee – Wandern zum Finailhof im Schnalstal
Schon lange reizt es uns, das Schnalstal zu erkunden. Im Wanderurlaub 2022 entscheiden uns für eine Tour um den Vernagt Stausee und rauf zum historischen Finailhof.
Der Start der Wanderung könnte zugegebenermaßen etwas schöner sein. Denn sie führt vom Parkplatz in Vernagt erstmal über eine asphaltierte Straße (Weg Nr. 2) vorbei am Bergbauernhof Tisenhof, bevor die Zufahrtstraße am Raffeinhof nach rund einer dreiviertel Stunde endlich in den Pfad Nr. 7 übergeht. Hier wandern wir teilweise mit super Aussicht über den türkisblauen Vernagt Stausee, teilweise auch etwas schattiger durch den Wald immer in Richtung Finailhof. Ein kurzes Stück führt der Pfad schmal, steinig und ausgesetzt direkt am Hang entlang – dieser Abschnitt ist aber gut gesichert und für uns auch mit Wanderzwerg in der Trage kein Problem.

Es ist Mitte Juli in einem viel zu trockenen Jahr. Überall läuft die Bewässerung auf Hochtouren, in mühevoller Arbeit mähen die Bergbauern ihre Wiesen an den steilen Hängen. Fast bekommen wir ein schlechtes Gewissen, währenddessen gemütlich auf der Panorama-Terrasse des Finailhofs eine kühle Holunderschorle und die extrem leckeren Knödel zu verputzen. Wir finden es aber gleichzeitig super spannend, einen Einblick in die Welt der Bergbauern zu erhaschen. Denn allein der Finailhof, dessen Wurzeln bis zum Jahr 1290 zurückreichen, strotzt nur so vor Geschichte.
1416 sollen die Bauern hier oben dem Tiroler Herzog Friedrich IV „mit der leeren Tasche“ Zuflucht gewährt haben, für die er im Gegenzug als Knecht und Hirte getarnt auf dem Hof arbeitete. Der Holzblockbau des Wohnhauses stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert und bis 1967 wurde hier oben noch Getreide angebaut – auf dem damals höchsten Kornhof Europas.
Auch wenn es auf der Terrasse wunderschön ist – verpasse auf keinen Fall einen Blick in die gemütlichen Stuben, die Einblicke in das damalige Leben gewähren. Auf den Wiesen und in den Ställen des Hofs tummeln sich Schafe, Kühe, Schweine, Ziegen und Hühner.

Zurück zum Vernagt Stausee wandern wir direkt unterhalb vom Finailhof auf dem Wanderweg 8a über eine steile Bergwiese und durch den Wald, in dem uns einige Highland Rinder direkt auf dem Wanderweg überraschen. Sie bleiben allerdings nicht unsere einzigen Weggefährten, denn am Ufer des Stausees treffen wir sogar noch auf Lamas.
Auf dem schön angelegten Uferweg geht es direkt zurück nach Vernagt. Wer noch nicht genug hat, kann hier noch eine gesamte Runde um den Stausee drehen – was uns mit dem Wanderzwerg allerdings zu viel wird.

Unbedingt wollen wir diese Tour irgendwann noch im Herbst unternehmen, wenn sich die Lärchen goldgelb färben und der See in der Herbstsonne noch blauer leuchtet (bei uns hatte er eher eine grünliche Farbe)
- Start & Ziel: Vernagt, Parkplatz
- Länge: 6 km (ohne Seerundweg)
- Höhenmeter: ca. 280 hm
- Höchster Punkt: 1.956 m
- Anspruch: einfach – mittel (etwas Trittsicherheit notwendig)
- Einkehrmöglichkeiten: Tisenhof, Finailhof
⇒ Die Route zum Nachwandern auf Komoot
Auf dem Maiser Waalweg zum Apfelhotel Torggelerhof & ein Abstecher nach Schenna
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: das Beste am Maiser Waalweg ist die Pause im Apfelhotel Torgglerhof kurz vor Saltaus 😉 . Was natürlich nicht heißen soll, dass der Waalweg an sich nicht auch toll zu laufen wäre.
Der Maiser Waalweg startet bei Schloss Planta im alten Meraner Villenviertel Obermais und verläuft teils sonnig durch Apfelplantagen und Weinreben, teils schattig durch den Wald bis nach Saltaus im Passeiertal, immer parallel zur rauschenden Passer. Und natürlich immer entlang des Waals, der von Bauern schon vor vielen Jahrhunderten zur Bewässerung der Sonnenhänge errichtet und genutzt wurde.

Fast am Ende des Maiser Waalwegs, kurz vor Saltaus, lockt eine wohlverdiente Pause im wunderbaren Apfelhotel Torgglerhof. Die Unterkunft mitten in der Natur, der riesige Garten um die alte Trauerweide, der Outdoor-Wellness-Bereich und die Mischung zwischen Alt und Neu sind einfach toll. Auch als Nicht-Hotelgast fühlen wir uns pudelwohl und lassen uns von der hervorragenden Küche verwöhnen.
Zurück folgen wir nur circa die Hälfte der Strecke dem Maiser Waalweg, über ein kleines Brückchen biegen wir nämlich links nach Schenna ab. Hier geht´s zwar steil nach oben, aber wir wissen ja, dass in Schenna ein leckeres Eis oder ein kaltes Getränk auf der Terrasse des Schlosswirt (wo wir auch schon übernachtet haben und sehr gerne zu Abend essen) wartet. Auch für ein bisschen Sightseeing lohnt sich Schenna mit seinen Kirche und dem Schloss. Zurück nach Obermais wandern wir über den sehr schönen Mitterplattweg mit tollen Ausblicken.

- Start & Ziel: Obermais (Meran)
- Länge: mit „Umweg“ über Schenna knapp 16 km
- Höhenmeter: 220 hm
- Anspruch: einfach
- Einkehrmöglichkeiten: Apfelhotel Torgglerhof (Tipp ♡), Restaurants in Schenna
- Familientauglichkeit: Waalwege sind für Kinder gut zu laufen, allerdings ist diese Tour ziemlich lang und nicht allzu ereignisreich.
⇒ Die Route zum Nachwandern auf Komoot
Wandern im Meraner Land mit Kindern
Zugegeben: es gibt viele Regionen in den Alpen, die sich besser auf Familien spezialisiert haben als das Meraner Land. Wir sind zwar keinesfalls Fans riesiger Familien-Erlebniswelten in den Bergen. Trotzdem finde ich, es dürfte ruhig etwas mehr Naturlehrpfade und Abenteuerwege speziell für kleine Entdecker geben.
Aber nichtsdestotrotz gibt es natürlich viele Wanderungen um Meran, die auch Familien mit Kindern Spaß machen. Vor allem, wenn auf den kinderfreundlichen Almen Spielplätze und Tiere warten und die Wanderwege dorthin schön abwechslungsreich sind. Natürlich eignen sich auch die meisten unserer oben vorgestellten Touren für Kinder. Einige besonders schöne Familienwanderungen möchte ich hier künftig noch vorstellen.
Paradies unterm Infinger – Wanderung mit Kindern zur Ifinger Hütte
Unsere Wanderung zur Ifinger Hütte starten wir an der Taser Bergstation. Hier wartet gleich das erste Highlight auf kleine Wanderzwerge. Denn den großen Spielplatz der direkt an der Bergstation gelegenen Taser Familienalm dürfen auch Tagesgäste kostenlos nutzen. Und natürlich wollen auch die Ziegen, Ponys und Hasen im Freigelände ausgiebig gestreichelt werden. Wer möchte, kann sich gleich für mehrere Tage in der sehr familienfreundlichen Alm einbuchen.
Die Großen genießen inzwischen den genialen Ausblick über den Meraner Kessel und bis zu den Ötztaler Alpen, bevor unsere Wanderung zur Ifinger Hütte startet. Knapp 400 hm geht´s jetzt bergauf – zum Glück die meisten Zeit auf einem abwechslungsreichen, schattigen Waldpfad der umso schöner wird, je weiter wir laufen. Der Wald um uns herum wird immer felsiger, uriger und verwunschener. Eigentlich der richtige Ort, um zwischendurch einen kleinen Unterschlupf für Waldelfen oder Waldwichtel zu bauen. Oder zumindest nach ihnen Ausschau zu halten.
Der Ausblick auf die Einkehr in der Ifinger Hütte nach rund einer Stunde Wanderzeit motiviert, denn auch hier können die Kids richtig toll toben und spielen. Die Lage unter dem Ifinger Gipfel ist einfach sensationell, die Alm wirklich liebevoll gestaltet und das Essen lecker. Was will man mehr?
Zurück geht´s entweder auf demselben Weg, oder man nimmt den Abzweig auf den Pfad Nr. 18, der ein bisschen anspruchsvoller ist und über den rustikalen Eggerhof und den Taser Höhenweg zurück zur Bergstation führt.
- Start & Ziel: Taser Bergstation (Parkplatz Taser Talstation)
- Länge: 5 km
- Höhenmeter: 330 hm
- Anspruch: einfach
- Einkehrmöglichkeiten: Taser Familienam, Ifinger Hütte
⇒ Die Tour zum Nachwandern auf Komoot
Wandern um Meran – unser Fazit
Wir hoffen, wir konnten dir ein kleines bisschen vermitteln, warum wir so gerne in und um Meran unterwegs sind. Wandern im Meraner Land ist abwechslungsreich, perfekt für Genießer und ein Traum für Naturliebhaber. Viele Wanderwege sind problemlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Meran aus erreichbar, du kannst das Auto also durchaus auch öfters mal stehen lassen.
Auf unserer Wunschliste stehen noch so einige Wanderungen und es würde mich nicht wundern, wenn der Artikel künftig Zuwachs erhält 😉
Ganz viel Südtirol-Liebe auf unserem Blog
- Noch mehr Wander- und Genusstipps für entspannte Tage um Meran
- Auch die mächtigen Dolomiten ziehen uns immer wieder an – ein Highlight war unser Kurzurlaub im Lüsner Tal mit Wanderungen auf der Lüsner Alm, rund um den Peitlerkofel und auf dem Adolf-Munkel-Weg
- Du möchtest Südtirol im Winter erkunden? Unsere Tipps für einen Winterurlaub im Pustertal und Gsieser Tal findet du hier
* Dein Vertrauen ist uns wichtig! Wenn du über diesen Empfehlungs-Link bestellst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis natürlich gleich ♡
Jetzt bis du dran! Hast du weitere Tipps für Wanderungen rund um Meran? Verrate sie uns gerne in den Kommentaren.
Dir gefällt der Beitrag? Merke ihn dir gerne auf Pinterest!

Hallo Lisa und Marco,
heute sind wir eure ‚Hirzer Almenrunde‘ nachgewandert. Danke für den Tipp. Da war jeder Meter ein Genuß.
LG
Matthias und Alexandra mit Hund 😉
Hallo Matthias und Alexandra,
lieben Dank für euer Feedback, es freut uns immer sehr, wenn wir mit unseren Tipps inspirieren können 🙂
Die Hirzer Almenrunde ist aber auch wirklich toll.
Wir wünschen euch noch einen tollen Urlaub in Südtirol!
Liebe Grüße, Lisa & Marco