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Vor uns ragen die zackigen Gipfel der Sextner Dolomiten in den Schäfchenwolken-Himmel, um uns herum ein Meer aus pinken Alpenrosen und bunten Sommerblumen, durch die die Schmetterlinge flattern. Immer wieder plätschern Bäche durch die Wiesen. Und wir mittendrin. Auf der leichten, aber unglaublich schönen Sextner Almwanderung über die Klammbachalm zur Nemesalm, die mich zwischendurch tatsächlich sprachlos macht.
Dass das gerade eine Tour schafft, an die ich gar keine so großen Erwartungen hatte, kann ich selbst kaum glauben. Aber diese Wanderung in den Sextner Dolomiten hat uns mit ihrem Panorama und der wunderschönen Natur total gepackt. Ganz große Bergliebe!

Sextner Almwanderung: Daten & Fakten
- Start & Ziel: Parkplatz Talstation Signaue in Sexten/Moos
- Länge: 12,6 km
- Höhenmeter: ↑ 120 m, ↓770 m
- Max. Höhe: 2.090 m
- Anspruch: einfach
- Einkehren: Klammbachalm, Nemesalm (Alpe Nemes Hütte), Hennstoll an der Talstation
- Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober. Wir sind die Tour Ende Juni in voller Alpenrosenblüte gewandert – ein Traum und absolute Empfehlung!
⇒ Unsere aufgezeichnete Tour zum Nachwandern auf komoot
Tipp: Auch mit Kindern ist diese leichte Wanderung in den Dolomiten super geeignet. Mit (Outdoor-tauglichem) Kinderwagen können Familien entweder nur zur Klammbachalm wandern oder im Anschluss einfach auf dem Forstweg bleiben, der auf direktem Weg zur Nemesalm führt. Größere Kinder finden dagegen eher den schmalen Steig spannend, den auch wir mit der Kraxe gelaufen sind und im Artikel vorstellen.
Wanderkarten & Wanderführer Sextner Dolomiten:
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Auf geht’s zur Klammbachalm
Mit der ziemlich neuen Kabinenbahn „Drei Zinnen“ schweben wir ruckzuck von der Talstation Signaue rauf zur Bergstation Stiergarten auf 2.092 Meter und starten auf dem steinigen, breiten Weg Richtung Klammbachalm. Schon hier sind die Ausblicke in die Sextner Dolomiten absolut gigantisch – aber ich kann dir versprechen, es wird noch viel besser!

Nach rund einer halben Stunde kündigt sich schon die Klammbachalm mit lautem Kuhglockengebimmel an, bevor uns die Esel der Alm freudig begrüßen. Unser Wanderzwerg kommt gar nicht aus dem Staunen heraus, so faszinierend findet er die vielen Tiere und das Gebimmel um uns herum.

Zum Einkehren ist es uns leider noch ein bisschen zu früh. Wir wollen erstmal Strecke machen und laufen deshalb direkt weiter in Richtung Nemesalm. Die Wanderwege sind übrigens – typisch für Südtirol – bestens markiert, verlaufen kannst du dich kaum.
Schon jetzt blüht es um uns herum richtig schön bunt und kleine Bäche bahnen sich ihren Weg die Wiesen hinunter. Bald müssen wir uns ganz kurz vom Dolomiten-Panorama verabschieden, da der Forstweg in den Wald führt. Aber wirklich nur kurz. Denn nach nur rund 10 Minuten im Wald zweigt nach links ein unscheinbarer Pfad ab, der im größeren Bogen über den Höhenweg Nr. 13 zur Nemesalm führt. Ich kann nur sagen: NIMM DIESEN UNBEDINGT! Zumindest, wenn du ohne Kinderwagen unterwegs bist.

Bergliebe pur! Wanderung zur Nemesalm mit mega Dolomiten Panorama
Die nächsten 3 Kilometer machen mich einfach sprachlos, so schön ist die Natur um uns herum! Und das beste daran: weil der Pfad ziemlich einfach (aber keinesfalls langweilig) zu gehen ist, kannst du die Landschaft umso ausgiebiger genießen ohne vor lauter Gucken, Staunen und Fotografieren andauernd über die eigenen Füße zu stolpern.
Zuerst geht es durch den Wald ein Stück bergauf, bevor die Sextner Dolomiten sich uns wieder in ihrer vollen Pracht präsentieren. Unter anderem die Dreischusterspitze, die Gipfel der Sextner Sonnenuhr, die Rotwandspitze und die Cima Bagni, die schon in den Belluna Dolomiten liegt.
Der Höhenweg führt sonnig durch bunte Wiesen, durch Teppiche aus pinken Alpenrosen und über kleine Bäche. Drumherum flattern Schmetterlinge und Wollgraspuschel wehen im Wind. Wir sind völlig geplättet und unsere Fotos können die Schönheit der Landschaft wirklich nur ansatzweise einfangen.

Der höchste Punkt des Höhenwegs auf circa 2.050 Meter bietet sich mit seinen großen Felsen geradezu an, eine Pause zu machen und ganz in Ruhe die Aussicht zu genießen.
Danach geht es gemächlich aber konstant bergab. Erst nochmal durch ein unglaubliches Alpenrosenmeer und kurz darauf über den Pullbach. Auch hier kannst du natürlich super picknicken, während die Kids über die Steine hüpfen oder testen, wie kalt das Bergwasser tatsächlich ist 🙂


Nemesalm: gigantische Aussicht & leckerer Kaiserschmarrn
Am Bergbach entlang wandern wir die nächsten zwei Kilometer recht gemütlich hinunter zur Nemesalm (Alpe Nemes Hütte) auf 1.877 m. Auch hier begrüßt uns fröhliches Kuhglockengebimmel, die Tiere scheinen ihre Sommerfrische hier oben absolut zu genießen.

Wir dagegen genießen unseren Kaiserschmarren bei genialer Aussicht auf der Terrasse der sehr sympathischen Hütte. Einen so schnellen Service trotz vieler Besucher haben wir fast noch nirgends erlebt. Übrigens ist die Alpe Nemes Hütte auch im Winter geöffnet und natürlich ist eine Wanderung dorthin gleich auf unsere To-do-Liste für den nächsten Winterurlaub im Gsiesertal gewandert.
Bevor wir uns auf den recht langen Rückweg machen, wartet an heißen Tagen noch ein kleines Highlight kurz unterhalb der Nemesalm. Am Bergbach haben viele Familien ihre Picknickdecken ausgebreitet, die Kids haben ihren Spaß im flachen und eiskalten Wasser. Herrlich! Ich sehe unseren Wanderzwerg nächstes Jahr schon hier durchspringen und notiere mir „Picknickdecke“ und „Wechselklamotten“ schonmal gedanklich auf der Packliste 😉

Die Wanderung zurück zur Talstation Signaue verläuft von hier ab auf einem breiten Forstweg. Zwar auch noch durch schöne, stille Natur mit geschützten Hochmooren, durch bunte Wiesen und teils schattigen Wald. Die Wow-Momente sind aber definitiv vorbei und vor allem gegen Ende zieht sich der über 5 Kilometer lange Weg ziemlich.
Einerseits ja ganz gut, denn dann können wir in Ruhe die Eindrücke des Tages verarbeiten. Andererseits würde ich das nächste mal vermutlich lieber früher starten, für die Seilbahn ein Rückfahrticket kaufen, und den Höhenweg zurück zur Bergstation Stiergarten laufen. Die Höhenmeter halten sich bei dieser Wanderung ja immerhin in Grenzen und an den Ausblicken kann man sich sowieso nicht sattsehen.
Alternativ könnte man auch auf etwas kürzerem Weg runter zum Kreuzbergpass laufen und von dort mit dem Bus zurück zum Parkplatz fahren.

Leichte Dolomiten Wanderung zu den Sextner Almen: unser Fazit
Ende Juni, wenn Alpenrosen und Bergblumen blühen, war die Sextner Almwanderung für uns ein absoluter Traum! Sie ist einfach und daher auch für Familien mit Kindern gut zu wandern. Mit der Klammbachalm und der Alpe Nemes Hütte warten zwei tolle Einkehrmöglichkeiten und auch an Plätzen für ein Picknick mangelt es nicht. Die Ausblicke auf die markanten Gipfel der Sextner Dolomiten in der Drei-Zinnen-Region sind unbeschreiblich schön und ganz klar ein Highlight der Tour.
Einziges Manko ist der sehr lange Rückweg zur Talstation über den Forstweg, der sich doch ziemlich zieht und gerade für Kinder schnell langweilig werden kann.
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